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  • 30.01.2015 14:41

  • von Dominik Sharaf

Token sparen: Ferrari geht schwäbisch auf Mercedes-Jagd

Die Ferrari-Technikexperten setzen beim Antriebsstrang auf eine langgezogene Entwicklungskurve und sehen im neuen Modell einen grundlegenden Fortschritt

(Motorsport-Total.com) - Gemeinsam mit Renault kämpfte Ferrari verbissen darum, die Antriebsentwicklung für die Saison 2015 zu öffnen und sich die Chance zu verschaffen, die Lücke zu Mercedes zu schließen. Ein Schlupfloch im Reglement bewirkte, dass die Nachzügler ohne die Hilfe der Silberpfeile an Freiheiten gewannen - und James Allison künftig nicht vor Wut in seinen Bleistift beißen muss: "Es ist Frustrierend, herumzusitzen und auf einen Schreibtisch zu schauen, auf dem etwas liegt, was mehr Leistung bringen könnte", erklärt der Technikchef der Scuderia am Rande der Präsentation des SF15-T.

Titel-Bild zur News: James Allison

James Allison will am Telefon künftig weniger Krisengespräche führen Zoom

Ein FIA-Korsett, wie es bei einer ursprünglich angedachten Antriebshomologation Ende Februar gedroht hätte, hält der Brite für unzumutbar: "Wenn man aus einer Position kommt, in der man einen Leistungsrückstand aufholen muss, dann ist es fürchterlich, eine Idee für eine Verbesserung zu haben, dazu aber aufgrund von Regeleinschränkungen nicht in der Lage zu sein", so Allison. Er und Motorenchef Mattia Binotto dürfen zumindest einen Teil ihrer Entwicklungspunkte, die so genannten Token, streuen.

Das entspricht dem Gusto Allisons, der einen Vorteil für die eigenen Farben wittert: "Gut, dass wir jetzt Flexibilität genießen. Wenn wir einen guten Job machen, dann können wir uns schneller entwickeln. Natürlich hat aber jeder diese Möglichkeit." Nachdem Mercedes im Winter 2013/2014 und über den Saisonverlauf hinweg unter Beweis gestellt hat, zu welchen Steigerungen die Experten in Brixworth in der Lage sind, ist dieser Nachsatz angebracht. Jedoch plant auch Ferrari, endlich aufzutrumpfen.

Dazu kommt ab dem Saisonauftakt in Australien der neue Antriebsstrang zum Einsatz. "Der von 2014 kann gar nicht in den SF15-T eingebaut werden", meint Binotto und schielt auf eine lange Entwicklungskurve: "Unser Ziel ist es, am Anfang nur wenig Token zu nutzen. Das 2015er Modell ist schon von Natur aus deutlich leistungsfähiger und wir wollen die Saison über am Drücker bleiben." Profiteur der Politik ist Neueinsteiger Honda, schließlich profitieren die Japaner nur von ungenutzten Token der Konkurrenz.

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