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  • 09.01.2015 16:00

  • von Dominik Sharaf

Ex-Mercedes-Tester poltert: "Wer kein endloses Geldfass hat..."

Sam Bird glaubt, dass der Weg in die Formel 1 nur noch mit viel Geld zu bestreiten ist - Qualitätsverlust bei Piloten deutet auf düstere Zukunft hin

(Motorsport-Total.com) - Sam Bird ist einer von vielen Piloten, die als Formel-1-Champions gehandelt wurden und doch in anderen Serien ein unbehelligtes Dasein fristen. Dass das frühere Mitglied des Mercedes-Testfahrerkaders nicht das Können am Volant hätte, ist angesichts einer Vizemeisterschaft in der GP2 und aktuellen Spitzenleistungen in der Formel E nicht zu leugnen. "Die Formel 1 wird sich das aber nicht ansehen und denken: 'Wahnsinn, ist das ein guter Fahrer, den müssen wir haben!'", sagt er der 'Times'.

Titel-Bild zur News: Sam Bird

Sam Bird wird so schnell nicht wieder in der Formel 1 aufschlagen Zoom

Bird ist der Meinung, dass es den Teams in der Königsklasse nur um die Mitgift von Sponsoren oder privaten Gönnern geht: "Wenn man nicht ein bodenloses Geldfass hat, schauen sie gar nicht mehr hin", klagt der 28-jährige Brite, für den der Formel-1-Zug abgefahren sein dürfte. Er ist überzeugt, dass Kollegen im gleichen Boot sitzen: "Es gibt einige Fahrer, ob ich selbst oder welche in der GP2 oder der Langstrecken-WM, die eine Chance verdienen, wegen des fehlenden Geldes aber nicht einmal schnuppern durften."

Er zeichnet eine düstere Perspektive, indem er damit kokettiert, dass die Beletage des Motorsport sich selbst abschafft und einen qualitativen Aderlass herbeiführt: "Die Formel 1 braucht langfristig Nachwuchs. So lange sind Fernando Alonso, Nico Rosberg, Lewis Hamilton und Jenson Button nicht mehr dabei. Wo endet das dann?", fragt sich Bird.

Den Grund für die Flut an Paydrivern erkennt er im Teufelskreis aus den Ausgaben der großen Teams und den Preisgeldern, die sie auf diese Weise den kleinen Mannschaften wegschnappen: "Es ist frustrierend, aber es wird sich nichts ändern."