• 23.11.2014 23:08

  • von Dennis Hamann

Vorentscheidung der WM bereits am Start

Durch den schlechten Start von Nico Rosberg und vor allem den guten Start von Lewis Hamilton entschied sich der Titelkampf bereits am Start

(Motorsport-Total.com) - Bereits kurz nach dem Start des Großen Preises von Abu Dhabi schien der hochstilisierte Kampf der beiden Mercedes-Fahrer in einem lauen Lüftchen unter zu gehen, genauer gesagt, in Rauch von durchdrehenden Rädern. Denn das war es, was den Start von Nico Rosberg so dermaßen verhagelte. Der Deutsche hatte durchdrehende Räder und kam deswegen kaum vom Fleck. Ganz im Gegensatz zu seinem Nachbarn in der ersten Reihe und ärgsten Konkurrenten, Lewis Hamilton. Dem Briten gelang geradezu ein traumhafter Start.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Die entscheidende Szene am Start, als sich Hamilton bereits absetzen kann Zoom

Viele hatten vor Rennbeginn noch gehofft, dass Rosberg vorne wegziehen würde und sich zwischen ihn und Hamilton vielleicht noch ein Konkurrent aus den Reihen dahinter quetschen könnte. Doch all diese Wünsche lösten sich nach nur wenigen Metern im Nichts auf. Rosberg legte in der ungünstigsten Situation einen der wohl schlechtesten Starts seiner Karriere hin, Hamilton schoss an ihm vorbei und beinahe wäre auch noch Felipe Massa an ihm vorbei gekommen. Auch Valtteri Bottas, der auf der gleichen Seite wie Rosberg startete, verlor viele Plätze. Dabei war im vergangenen Jahr die Seite des Polesetters noch die bessere.

Rosberg erklärte nach dem Rennen, dann auch warum er so starke Probleme hatte: "Wir konnten hier die Starts nicht am Ende der Boxengasse üben. Die sonstigen Probestarts am gesamten Wochenende waren auch nicht gut. Wir müssen uns das noch mal genauer anschauen, warum ich durchdrehende Räder hatte", erklärt Rosberg. Schon in der ersten Wiederholung des Rennbeginns meint auch Sky-Experte Marc Surer zu hören, dass Rosberg auf jeden Fall nicht mit zu wenig Drehzahl losgefahren ist. Auch er plädiert darauf, dass die Reifen durchdrehten. Im Gegensatz zum 29-Jährigen schien sein britischer Teamkollege dafür genau die richitge Dossierung von Gas und Kupplung gefunden zu haben.

Hamilton: Kupplung wird nur auf Start vorbereitet

"Mein Ingenieur, der für die Kupplung zuständig ist, hat mir diesen Start ermöglicht", gibt Hamilton das Lob weiter. "Das war wie eine Rakete. Ich glaube, es war der beste Start, den ich jemals hatte. Mir war sofort klar, dass mir dieser Start die Führung bringen würde", so Hamilton. "Es ist entscheidend, dass man die Kupplung im gesamten Verlauf des Wochenendes richtig auf den Start vorbereitet. Ich arbeite da sehr eng mit meinem Ingenieur zusammen. Er kam vor dem Rennen zu mir und fragte 'Wie willst du es heute angehen?' Ich antwortete: 'Genauso wie immer.'" Doch auch für den Fall eines nicht so guten Starts wäre Hamilton vorbereitet gewesen.

"Ich hatte natürlich verschiedene Optionen gedanklich durchgespielt. Wäre ich nicht in Führung gegangen, hätte ich abgewartet bis zum ersten Boxenstopp. Da ich aber sofort in Führung ging, wusste ich, dass ich alles geben musste", erklärt der 29-Jährige. "Das Auto war fantastisch, das Setup für das Rennen einfach perfekt", so der neue Weltmeister. "Wenn man in die Einführungsrunde startet, bekommt man ein Gefühl für die Kupplung. Dann muss man dem Ingenieur Rückmeldung geben, ob man sich für den Start eine stärker oder weniger stark rutschende Kupplung wünscht und wir haben es auf den Punkt genau getroffen."


Großer Preis von Abu Dhabi

Doch allen Lobes für den guten Start des Briten zum Trotz gibt der die Verantwortung dafür ab: "Es ist das Auto. Der Fahrer spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Natürlich gibt es einen gewissen Ablauf, den man zur richtigen Zeit durchspielen muss. Der Fahrer kommt aber im Grunde erst anschließend ins Spiel, nämlich dann, wenn das Gaspedal betätigt wird. Aber ich hatte so oder so das Gefühl, dass es der beste Start war, den ich je hatte - einfach phänomenal."

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