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  • 22.11.2014 17:22

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Kleine Teams in Nöten: Almosen will niemand

Lotus, Force India und Sauber sehen sich im Kampf um eine gerechte Einnahmenverteilung nicht als Bettler - Mallya: "Derbe Sprüche helfen niemandem"

(Motorsport-Total.com) - Um in Zukunft kleinen Teams das Überleben zu ermöglichen, gehen Sauber, Force India und Lotus seit Wochen auf die Barrikaden. Die drei finanziell angeschlagenen Mannschaften fordern eine gerechtere Verteilung der Einnahmen und eine Senkung der Kosten. Am Samstag saßen Vertreter von Sauber, Force India und Lotus unter anderem mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone an einem Tisch - also ausgerechnet jenem Mann, der ihnen kürzlich Bettelei unterstellt hat.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Sauber-Teamchef Monisha Kaltenborn verwehrt sich gegen "Bettler"-Vorwürfe Zoom

"Ich habe im Rahmen des Meetings klargestellt, dass solch populistische und derbe Aussprüche niemandem helfen. So etwas kommt beispielsweise bei Sponsoren gar nicht gut an", sagt Force-India-Boss Vijay Mallya. "Man kann einen Bettler nur dann als solchen bezeichnen, wenn er für Geld einfach keine wirkliche Leistung erbringt. Das ist doch bei uns nicht der Fall", erklärt Lotus-Besitzer Gerard Lopez.

"Wenn man jemanden als Bettler bezeichnet, nur weil er darstellt, dass man die Formel 1 heutzutage nicht mehr machen kann, wenn man nicht 300 oder 400 Millionen zur Verfügung hat, dann ist das eine seltsame Interpretation eines Bettlers. Das versteht doch kein Mensch", meint Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Wenn man sich anschaut, über welche Summen wir hier sprechen, dann hat das mit Betteln ohnehin gar nichts mehr zu tun."