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  • 24.11.2014 09:59

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Force India: Es geht auch ohne das große Geld?

Das verlorene Duell gegen McLaren um Rang fünf in der Weltmeisterschaft kostet Force India rund fünf Millionen US-Dollar: Teamleitung sieht es entspannt

(Motorsport-Total.com) - Force India hat das WM-Duell um Platz fünf gegen McLaren verloren. Jenson Button sicherte dem Team aus Woking in seinem womöglich letzten Formel-1-Rennen satte 20 Punkte. Die Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez ernteten für ihre starken Leistungen in Abu Dhabi zwar 28 Zähler, aber es bleibt unter dem Strich ein Rückstand von 26 Punkten. "McLaren hat sich im Jahresverlauf erheblich verbessert. Daran sollten wir uns für die Zukunft ein Beispiel nehmen", sagt Force-India-Boss Vijay Mallya.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg, Kevin Magnussen, Jean-Eric Vergne, Adrian Sutil

Enges Duell in der WM und auf der Strecke: Force India gegen McLaren Zoom

"Wir sind das einzige Team, das immer noch mit einem 50-Prozent-Windkanalmodell arbeitet. Außerdem ist der Windkanal wirklich veraltet. Wenn wir auf ein 60-Prozent-Modell wechseln würden und in diesem Bereich weiter investieren, dann sollte unsere Performance auf der Strecke besser werden", meint der Inder. Allerdings ist Force India durch den verlorenen Kampf viel Geld durch die Lappen gegangen. Platz fünf hätte der Mannschaft einige Millionen mehr aus dem Vermarktungstopf gebracht.

"Der Unterschied sind weniger als fünf Millionen Dollar. Das Geld ist die eine Seite, aber in erster Linie fährt man für das Ansehen eines Teams", sagt der stellvertretende Teamchef Rob Fernley. Man hätte das zusätzliche Geld dennoch natürlich gern mitgenommen. "Auf der anderen Seite: Mit Geld kannst du eben nicht direkt Performance kaufen", meint Mallya. "Da können die anderen sagen, was sie wollen. So etwas stimmt einfach nicht. Wir haben mit unseren Mitteln auch zulegen können."

"Es ist natürlich enttäuschend, dass wir McLaren nicht mehr gepackt haben. Aber so etwas passiert eben", erklärt Fernley. "Wir sind gut ins Jahr gestartet, hatten dann einen Durchhänger, sind aber in den letzten drei Rennen wieder besser gewesen. Das hatte etwas mit der Aerodynamikentwicklung zu tun. Das hatte sicherlich auch gewissen Einfluss auf unsere WM-Position, Wenn alle Updates wie gewünscht funktioniert hätten, dann wäre die Lücke wahrscheinlich zu schließen gewesen."

Zwischen dem Heimrennen in Silverstone im Juni und dem vorletzten Saisonlauf in Brasilien holte Force India 40 Punkte. Zum Vergleich: McLaren sammelte im gleichen Zeitraum 89 Zähler. "Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass wir unsere bisher beste Saison hatten", sagt Fernley. "Beide Fahrer waren sehr gut. Nico konnte über das Jahr konstant in die Punkte fahren und 'Checo' war ab dem Rennen in Bahrain wirklich stark. Wir haben mit beiden die Verträge verlängert. Das ist doch wohl das deutlichste Kompliment, das man machen kann."