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  • 22.11.2014 19:36

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Ecclestone bestätigt: Notfalls werden Verträge zerrissen

Unter gewissen Voraussetzungen will Bernie Ecclestone die Verteilung der Einnahmen ganz neu verhandeln: "Kein Problem" - Spielen die Topteams mit?

(Motorsport-Total.com) - Die finanziell angeschlagenen Teams Sauber, Force India und Lotus dürfen auf Unterstützung von Bernie Ecclestone und CVC-Boss Donald Mackenzie hoffen. Diese Bilanz ziehen die Verantwortlichen der drei Mannschaften nach einem Meeting mit den Formel-1-Machern am Samstagmittag in Abu Dhabi. "Wenn sich alle zusammenraufen, dann kann es sich zum Positiven wandeln. Wenn man nicht zusammenfindet, dann denke ich, dass dabei nichts Gutes herauskommen kann. Ich habe aber zumindest bei den Schlüsselfiguren das Gefühl, dass der Groschen endlich gefallen ist", meint Lotus-Boss Gerard Lopez.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Kann Bernie Ecclestone wirklich gültige Verträge zerreißen? Er könnte, wenn... Zoom

"Es liegt in der Verantwortung des Inhabers der kommerziellen Rechte, gemeinsam mit den Teams etwas zu unternehmen", unterstreicht Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn und erntet bei Formel-1-Promoter Ecclestone offenbar vollstes Verständnis. "Wenn alle zustimmen, dann zerreißen wir die Verträge aller Teams wirklich und diskutieren dann ganz neu über die Verteilung des Geldes - kein Problem", unterstreicht Ecclestone nach dem Treffen sein Angebot noch einmal. Allerdings knüpft er dies an Bedingungen.

Typisch Ecclestone: Er schiebt die Verantwortung für die weiteren Schritte an die Topteams weiter. Alle Formel-1-Teams haben individuelle Verträge mit dem Promoter geschlossen. Darin sind jeweils die Summen fixiert, die die Mannschaften aus dem derzeit 900 Millionen US-Dollar umfassenden Topf kassieren, der nach Ansicht von Sauber, Force India und Lotus nach einem ungerechten Verteilungsschlüssel ausgeschüttet wird. Ob es wirklich zu einer Neuverteilung kommt? "Weiß ich nicht", so Ecclestone.

"Ob die Verträge wirklich zerrissen werden, hängt von den nächsten Schritten ab. Wenn sich in Zukunft alle verantwortungsvoll zeigen, dann gibt es keinen Grund, die Verträge komplett zu ändern. Man müsste aber die Beträge in den Verträgen anpassen", meint Lopez. "Wenn aber diese Verantwortung nicht sichtbar wird, dann dürfte dies tatsächlich ein Weg sein." Er appelliert: "Die großen Teams, die heute im Meeting nicht dabei waren, haben lang-, mittel- und kurzfristig ein maximales Interesse daran, dass die Meisterschaft stabil ist."