• 06.10.2014 19:24

Von Japan nach Russland: Enger Zeitplan für die Logistik

Bereits am kommenden Wochenende gastiert die Formel 1 in Russland: Für die Teams bleibt nicht viel Zeit, um das Material für Sotschi vorzubereiten

(Motorsport-Total.com) - Während die Renngemeinde um das Leben von Jules Bianchi bangt, laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für den nächsten Grand Prix auf Hochtouren. Bereits am kommenden Wochenende geht in Sotschi die Formel-1-Premiere von Russland über die Bühne. Vor allem die Logistiker sind gefragt, um das komplette Team von Japan in die Stadt am Schwarzen Meer zu transportieren. Schon vor dem Rennen hat man im Fahrerlager von Suzuka gesehen, dass einige Teams bereits mit dem Abbau begonnen hatten. Geoff Simmonds, der Teamkoordinator von Lotus, spricht über den engen Zeitplan zwischen Japan und Russland.

Titel-Bild zur News: Container

Ein Team wie Lotus fliegt rund 34 Tonnen Material zu den Rennen Zoom

Frage: "Geoff, Wie sehen die ersten Schritte nach dem Renntag in Japan aus?"
Geoff Simmonds: "Es begann am Samstag, als zwei Teammitglieder Japan verlassen und sich auf den Weg nach Russland gemacht haben. Sie begannen damit, die Seefracht am Montag zu übernehmen, damit alles bereit ist, wenn der Rest des Teams anreist. Unsere beiden Mitarbeiter sind sehr erfahren und wissen genau, was sie herausfinden und vorbereiten müssen. Beim Zusammenpacken am Sonntag sind auch unsere vier Prioritätscontainer dabei, die das Equipment für die Box umfassen. Das betrifft alles, was man in der Garage an Infrastruktur sieht. Das sind die ersten Dinge, die in Sotschi aufgebaut werden müssen."

Frage: "Wie viel Fracht nehmt ihr mit, wenn alles zusammengepackt ist?"
Simmonds: "Für dieses 'back-to-back' Rennen fliegen wir 70 Personen und 34 Tonnen Material von Japan nach Russland. Das sind elf Container. Dazu kommen noch zwei 40-Fuß-Container, die vor sechs Wochen Enstone per Seefracht verlassen haben. Diese befinden sich schon in Sotschi und warten auf uns."

Frage: "Das nächste Rennen ist neu im Kalender. Bedeutet das besondere Herausforderungen für das Team?"
Simmonds: "Russland ist ein neues Rennen. Wir waren noch nie zuvor dort, weshalb es potenzielle Unbekannte gibt. Wir haben uns aber im Vorfeld mit dem Veranstalter ausgetauscht. Es geht nicht nur um die Rennstrecke, denn wir müssen uns auch um Hotels und so weiter kümmern, die ganze Logistik des Teams. Wenn eine Basis etabliert ist, erstellen wir einen Plan im Bewusstsein, dass sich etwas ändern könnte. Wir erstellen auch immer Notfallpläne, falls aus unserer Erfahrung heraus etwas schiefgehen sollte."

Frage: "Sotschi ist auch als Austragungsort neu. Beeinflusst das die Vorbereitungen?"
Simmonds: "In Russland sind Formel-1-Rennen neu. Sie wissen nicht genau, wie wir die Dinge machen. Wir müssen ihnen einräumen, dass sie sich auch darauf einstellen und anpassen. Der Schlüssel ist die Kommunikation, damit Informationen so schnell und akkurat wie möglich weitergegeben werden. Das Team weiß, dass sich Dinge verändern könnten und sind darauf vorbereitet."

Frage: "Und wie beeinflusst die weite Anreise das Team?"
Simmonds: "Es ist ein einstudierter Prozess, den jeder kennt. Die Seefracht kommt am Montag an und ist bereit, wenn das restliche Team anreist. Unsere vier Prioritätscontainer kommen Dienstag zu Mittag, während der Rest am Mittwochmorgen um 06:00 Uhr ankommt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Mechaniker so früh wie möglich die Autos aufbauen können. Unser Ziel ist deshalb, die Garage so früh wie möglich fertig zu haben, bis Mittwoch zu Mittag. Dadurch sind der Dienstag und der Mittwoch immer lange Tage, um alles fertig zu bekommen. Am Ende kommen dann die Autos dazu."