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  • 31.10.2014 23:40

  • von Roman Wittemeier

Teamchefs wollen heile Welt darstellen

Die Teamchefs haben von öffentlichen Debatten um negative Aspekte der Formel 1 die Nase voll: Warum spricht keiner über Hamilton, Vettel oder Rosberg?

(Motorsport-Total.com) - Die traditionelle Pressekonferenz der Teamverantwortlichen am Freitag eines Grand-Prix-Wochenendes dauerte am heutigen Tag in Austin besonders lang. Fast eine Stunde lang mussten sich die Teamchefs teils sehr kritische Fragen der anwesenden Journalisten gefallen lassen. Das große Thema des Tages waren vor dem Hintergrund der Abwesenheit von Caterham und Marussia die Finanzen in der Königsklasse. Über sportliche Belange wurde während der gesamten Veranstaltung überhaupt nicht gesprochen.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff möchte lieber über den Sport sprechen Zoom

"Wir beantworten hier die Fragen der Journalisten. Wenn also Fragen nach Geld gestellt werden, dann scheint dort gerade der Schuh zu drücken. Wir wissen natürlich, warum dies an diesem Wochenende der Fall ist", äußert McLaren-Rennleiter Eric Boullier Verständnis. Der Franzose ergänzt jedoch: "Es wird mir zu viel negativ über unseren Sport berichtet. Wir sollten damit aufhören, immer nur das Negative zu sehen. Es gibt auch positive Elemente."

"Natürlich müssen wir die vorhandenen Probleme lösen, aber wir dürfen die guten Seiten unseres Sports nicht immer vergessen", appelliert Boullier an die Öffentlichkeit. "Eine Stunde lang haben wir heute über Geld gesprochen. Dabei hätten wir doch lieber über die Show sprechen sollen, die heute auf der Strecke stattgefunden hat." Die Szenerie erinnerte an vergangene Pressekonferenzen, wo die Teamchefs unter anderem nach vielen Fragen über die politische Korrektheit eines Formel-1-Auftritts in Russland, Bahrain oder China genervt reagierten.

"Die großen Namen wie Hamilton, Ricciardo, Vettel, Rosberg - keinen einzigen dieser Fahrer haben wir heute hier erwähnt. Wir haben auch beispielsweise nicht über die Leistung von McLaren am heutigen Tage gesprochen", klagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Ich habe das Gefühl, dass diese Veranstaltung dazu genutzt wird, immer nur eine gewisse Frustration zum Ausdruck zu bringen - alles reden wir schlecht, alles machen wir nieder. Das kann dann schnell eine Spirale nach unten ergeben."