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Rosberg übersteuert Hamilton zum Sieg

Wegen Balance-Problemen muss sich Nico Rosberg in Suzuka erneut Lewis Hamilton im teaminternen Duell bei Mercedes erneut geschlagen geben

(Motorsport-Total.com) - Was hinter dem Safety-Car begann und in der Boxengasse unter roten Flaggen endete, stellte sich beim Grand Prix von Japan als achter Doppelerfolg für Mercedes in dieser Saison heraus. Lewis Hamilton gewinnt das Rennen in Suzuka dank eines tollen Überholmanövers gegen Nico Rosberg, der sich in seinem Silberpfeil unter den nassen Bedingungen nicht wohl zu fühlen schien. Hamilton konnte seine WM-Führung damit auf zehn Punkte ausweiten.

Das 15. Rennen der Formel-1-Saison 2014 startete wie geplant um 15 Uhr Ortszeit - trotz starken Regens und deshalb hinter dem Safety-Car. Als nach Rennabbruch, Neustart und weiteren Runden hinter Bernd Mayländer endlich ein Rennen gefahren werden konnte, wurde das spannende Teamduell der Silberpfeile wieder entfesselt. Als auf Intermediates-Reifen gewechselt werden konnte und sogar das DRS frei gegeben wurde, wurde es eng für Rosberg.

"Ich habe ich mich heute insgesamt schwer getan im ganzen Rennen, hatte einfach keine Balance im Auto, einfach zu viel Übersteuern" erklärt Rosberg. "Lewis war einfach schneller und hat mich dann in Kure 1 erwischt. Das war natürlich ärgerlich, aber es ist halt so." In Runde 29 war es soweit. Ungefährdet von anderen Konkurrenten machten die WM-Führenden das Rennen unter sich aus und Hamilton ging als Sieger hervor.

Hamilton kommt mit Bedingungen besser zurecht

Hamilton hatte dabei mehr Spaß im Regen von Suzuka und konnte es kaum erwarten, einen Angriff zu starten - auch wenn er von der Boxenmauer aus von seinem Team vor unnötigen Manövern erneut gewarnt wurde. "Die Bedingungen waren gar nicht so schlecht", räumt er ein. "Es war natürlich nass, aber ich hatte schon schlechtere Rennen, was Aquaplaning angeht. Am Anfang war es wirklich schlimm und dann haben sie es ja auch gestoppt. Aber als wir wieder raus gingen war es gut. Wir waren ein bisschen zu lange hinter dem Safety-Car und ich habe über Funk ständig gesagt 'Wir müssen weitermachen', weil die Strecke in Ordnung war."

"Es hat mich überrascht, dass ich so nah an Nico ran kommen konnte", so Hamilton weiter. "Es ist eine tolle Strecke bei nassen Bedingungen und ich hatte eine gute Pace." Gegen diese Motivation seines Teamkollegen und seine Probleme mit dem Auto konnte Rosberg nichts mehr machen.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Japan


"Die Bedingungen waren echt hart", ist seine Einschätzung. "Von daher sind der zweite Platz und die sieben Punkte, die ich auf ihn verloren habe, noch im Rahmen. Für uns als Team ist es natürlich wieder ein gigantisches Rennen. Unser Auto war wieder so schnell im Regen und Erster/Zweiter war wieder eine starke Teamleistung und das freut mich natürlich."

Siegesfeier verschoben

Für die Weltmeisterschaft bedeutet das Ergebnis von Suzuka, dass Hamilton mit nun 266 Punkten zehn Zähler vor Rosberg mit 256 und 73 Punkte vor Daniel Ricciardo (193) liegt. Mit Sebastian Vettel und Ricciardo auf den Plätzen drei und vier muss man bei Mercedes auf den Konstrukteurstitel noch etwas warten. Es steht 522:332 im Vergleich zu Red Bull.

Wegen des Unfalls Bianchis und der Ungewissheit über dessen Zustand, hält sich die Feierlaune bei Mercedes jedoch in Grenzen. "Es war ein schwieriges Rennen und wir haben am Ende Eins und Zwei", so Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Aber das tritt in den Hintergrund. Wir sind hier um Sport zu machen und wenn ein Unfall passiert, ist das gerade total egal."

"Meine Gedanken sind im Moment bei Jules. Ich wünsche ihm das Beste." Lewis Hamilton

Auch Rosberg will sich mit der Rennanalyse erst einmal gar nicht so intensiv beschäftigen: "Über das Rennen denke ich jetzt eigentlich gar nicht nach, denn ich bin mit meinen Gedanken voll bei meinem Kollegen. Ich hoffe natürlich, dass er wieder okay wird." Hamilton fügt hinzu: "Meine Gedanken sind im Moment bei Jules, denn es sah sehr ernst aus. Ich wünsche ihm das Beste!"