• 23.10.2014 10:28

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Grand-Prix-Besprechung: Las Vegas lädt Ecclestone ein

Um über ein zukünftiges Rennen über den berühmten Strip von Las Vegas zu diskutieren, wurde Bernie Ecclestone in das Zockerparadies eingeladen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat erklärt, dass er nach Las Vegas eingeladen wurde, um sich mit Rennorganisatoren zu treffen, die einen Grand Prix auf den Straßen der Stadt planen. In der vergangenen Woche kam ans Licht, dass sich Ecclestone in Gesprächen über ein Stadtrennen in Las Vegas befindet, das unter anderem über den berühmten Las-Vegas-Strip führen würde.

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Das Projekt soll bereits weit fortgeschritten sein. Eine hochrangige Quelle aus der US-Motorsportszene hat erzählt, dass sich Streckenarchitekt Hermann Tilke schon mehrfach in Las Vegas aufgehalten haben soll, um das Layout für den Kurs zu designen. Jetzt ergänzt Ecclestone, dass der nächste Schritt ein Besuch vor dem US-Grand-Prix in Texas am übernächsten Wochenende sei.

"Es gibt ein Konsortium in Las Vegas, das gerne ein Rennen arrangieren würde. Sie meinen es sehr ernst und wollen, dass ich auf meinem Weg nach Texas zu ihnen komme", sagt Ecclestone. Er ergänzt, dass dieser Gruppe weder Casino-Impresario Steve Wynn noch Guy Laliberté, Co-Gründer des Cirque du Soleil, der acht Shows in Las Vegas besitzt, angehören. Lynn und Laliberté sind enge Freunde von Ecclestone, doch er sagt: "Es sind weder Steve Wynn noch Guy. Steve hat kein Interesse."

Einen Grand Prix in Vegas abzuhalten, würde in die Strategie der Stadt passen, sich von einer Touristenindustrie abzusetzen, die nur von sinkenden Glücksspieleinnahmen abhängig ist. 2013 lagen die Einnahmen auf dem Strip bei 6,5 Milliarden US-Dollar (rund 5,1 Milliarden Euro), was unterhalb der Spitze von 6,8 Milliarden US-Dollar 2007 lag. Im ersten Quartal dieses Jahres sanken die Kasino-Umsätze laut 'Bloomberg' um zwölf Prozent, und die Resorts der Stadt restrukturieren sich, um sich daran anzupassen.

Das SLS Hotel & Casino, das 1952 eröffnet und im August wiedereröffnet wurde, erwartet laut Präsident Rob Oseland nur 30 Prozent seiner Umsätze aus dem Glücksspiel. Im Vergleich dazu werden in den Kasinos in Nevada im Durchschnitt 45 Prozent der Umsätze mit Glücksspiel gemacht, 1984 waren es noch 62 Prozent, wie das Zentrum für Spielforschung an der Universität von Nevada angibt.


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Doch wie bei jedem geplanten Rennen kann man sich der Durchführung nicht sicher sein, bis die Lampen an der Startampel ausgehen. Der Grand Prix von Las Vegas bildet da keine Ausnahme. "Ob sie es machen werden, weiß ich nicht", sagt Ecclestone.