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Erinnerungen an "Black Jack": Gedenkfeier für Brabham

Als Techniker ging die im Mai verstorbene Rennlegende Jack Brabham in die Formel-1-Geschichte ein - Nun gedachten namhafte Gäste "Black Jack" in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Sein Markenzeichen waren sein schwarzes Haar und seine dunklen Augen. Er wurde von vielen deshalb auch "Black Jack" genannt, geboren wurde er 1926 aber unter dem Namen John Arthur Brabham, besser bekannt als Jack Brabham. Am 19. Mai 2014 verstarb der dreimalige Formel-1-Weltmeister mit 88 Jahren an Nierenversagen. Am Freitag wurde ihm zu Ehren in Silverstone eine Gedenkfeier abgehalten. Über 400 Gäste feierten zusammen mit der Familie Brabham die Errungenschaften des Ausnahmefahrers.

Titel-Bild zur News: Jack Brabham

Er hat es geschafft: Als bisher einziger Pilot konstruierte Brabham sein WM-Auto selbst Zoom

Stirling Moss, Jackie Stewart, Tony Brooks, John Surtees und viele weitere Kollegen und ehemalige Rennfahrer waren anwesend, um ihre Gedanken an Brabham zu teilen. "Jack wusste gewiss wie man ein Auto fährt. Ich denke zurück an ihn, denke daran, was für ein großartiger Mann er war. Er war schnell; er wusste, was er tat. Er war mein härtester Konkurrent", erzählt Stirling Moss. "Er war ein kompletter Rennfahrer. Einmal hat er mir eine Hinterachse geliehen in Australien, im Wissen darüber, dass ich ihn vielleicht schlagen werde. So ein Typ Mann war er."

1926 wurde Brabham im australischen Hurstville geboren. Mit 15 ging er von der Schule ab, um eine Lehre als Kfz-Mechaniker anzutreten. Er verstand viel von Technik und arbeitet nach seiner Ausbildung bei der Royal Australian Air Force. Durch einen Freund kam er auf den Geschmack nebenbei bei kleineren Autorennen teilzunehmen. Schließlich schaffte er es bis ganz an die Spitze des Motorsports und startete in den Jahren 1955 bis 1970 bei Formel-1-Rennen. 1959 und 1960 gelangen ihm mit Cooper seine ersten beiden Titel. Nachdem es mit dem Cooper-Rennstall bergab ging, schraubte Brabham an seinen eigenen Autos und ging schließlich ab 1962 mit Eigenkonstruktionen an den Start.

"Er war ein ruhiger Mensch", erzählt Jackie Stewart. "Ich kann mich an keinen Weltmeister erinnern, der ruhiger war als Jack Brabham. Er war so bescheiden, fast schon scheu." Das zeigt auch eine kleine Anekdote zu Brabhams Wesen, die sich auf dem Weg zum Formel-1-Rennen in Pescara 1957 abgespielt haben soll. Denn der Australier galt als sehr zurückhaltender Autofahrer. Nachdem er eine längere Lkw-Kolonne auf der Autobahn nicht überholen wollte, übergab er genervt seinem Fahrerkollegen und Beifahrer Tony Brooks das Steuer.


Fotostrecke: "Black Jack": Die Karriere von Jack Brabham

1966 schlug Brabhams Sternstunde. Denn entgegen seines Fahrstils auf Autobahnen, raste er mit seinem selbstkonstruierten Boliden, dem Brabham-Repco BT19, zum Formel-1-Weltmeistertitel. Der dritte Fahrertitel, aber zugleich auch der erste Konstrukteurs-Titel für Brabham. Das konnte ihm bis heute niemand nachmachen. "Jack war sehr speziell, ein großartiger Botschafter für Australien", meint John Surtees. "Wir erinnern uns an einen wahren Racer, jemand der es gelebt und geatmet hat. Ein echter Wettkämpfer, der aber aus den richtigen Gründen im Sport ist." Surtees betont, dass Brabham auch ohne Geld diesen Sport ausgelebt hätte, denn "er folgte seinem Herzen."

"Er folgte seinem Herzen." John Surtees über Jack Brabham

In den insgesamt 126 Rennteilnahmen schaffte Brabham 14 Siege und 13 Pole-Positionen. Mit seinen drei WM-Titeln reiht er sich in eine Liga mit Ayrton Senna, Jackie Stewart, Niki Lauda und Nelson Piquet ein. Für viele Experten ist Brabham der größte australische Rennfahrer. Zahlreiche Ehrungen bekunden dies eindrucksvoll. 1979 wurde er von Queen Elisabeth II. außerdem zum Ritter geschlagen.

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