• 16.10.2014 09:40

  • von Dominik Sharaf

Coulthard erkennt in Hamilton den "alten Buddha"

Der heutige TV-Experte favorisiert den Briten im Titelkampf, weil der wachsende Druck auf sein Nervenkostüm keinen Einfluss zu haben scheint

(Motorsport-Total.com) - Jeder Fahrer, der in der Formel-1-Geschichte in einer Saison vier Rennen in Serie gewonnen hat, wurde in diesem Jahr auch Weltmeister. Lewis Hamilton ist das Kunststück 2014 schon zweimal geglückt, nämlich von Sepang bis Barcelona im Frühling und von Monza bis Sotschi im Herbst. In seiner 'BBC'-Kolumne kommt David Coulthard nicht umhin, den Briten zum Titelfavoriten auszuloben: "Man sagt, es gäbe Lügen, dreiste Lügen und Statistiken, aber die Gunst der Stunde spricht für ihn."

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Mit seinem WM-Tipp Hamilton befindet sich David Coulthard in guter Gesellschaft Zoom

Obwohl Nico Rosberg mit nur 17 Punkten Rückstand und den doppelten Punkten in Abu Dhabi vor Augen alle Chancen besitzt, den Teamkollege abzufangen, betrachtet Coulthard den Deutschen als Außenseiter. "Hamilton scheint so viel Selbstvertrauen zu haben", staunt der Schotte und erinnert sich an den Start zum Russland-Grand-Prix in Sotschi am vergangenen Sonntag, bei dem sich der Mercedes-Star ganz anders verhielt als viele seiner Kollegen es getan hätten, aber das bessere Ende für sich hatte.

Coulthard rekapituliert: "Er hat sich nicht einmal verteidigt, als Rosberg auf der Innenseite der ersten Kurve neben ihn gefahren ist." Seiner Meinung nach war es Ausdruck dessen, sich sicher zu sein, die Position im Rennen zurückgewinnen zu können. Der frühere Williams-, McLaren- und Red-Bull-Pilot geht mit Rosberg hart ins Gericht und spricht von einer Fehlerkette, die sich der Deutsche seit der Sommerpause geleistet hätte - allen voran dann, wenn er in Führung lag oder der Grand-Prix-Sieg in Greifweite war.

"Hamilton schien auch nicht tadellos. Aber er leistete sich die Patzer früher im Jahr, als die Chance noch größer war, die Verluste zu kompensieren", erklärt Coulthard. Einen möglichen weiteren Fauxpas Rosbergs wertet er als Beleg für den wachsenden Druck im Titelkampf, Hamilton wurde dagegen die "Buddha-gleiche Ruhe" vergangener Zeiten an den Tag legen.