Red Bull vor Suzuka: Von Nasenhaaren und Achterbahnfahrten

Die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel blicken aufgeregt auf das kommende Rennen in Japan - Die japanischen Fans seien "bezaubernd"

(Motorsport-Total.com) - 2011 war es bereits in Japan soweit: Der WM-Titel war entschieden. Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel krönte sich zum zweiten Mal zum besten Rennfahrer der Welt. Drei Jahre später ist die Ausgangslage des Heppenheimers vor dem Klassiker in Suzuka deutlich anders. 117 Punkte trennen Vettel von Nico Rosberg und damit der WM-Spitze. Zuletzt in Singapur konnte der Deutsche ein Erfolgserlebnis für sich verbuchen, er wurde Zweiter noch vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel freut sich auf Japan: Gelingt ihm in Suzuka der erste Saisonsieg? Zoom

Mit der Strecke in Japan verbindet Vettel viel Gutes: "Suzuka war für mich in der Vergangenheit ein sehr positiver Ort. Ich habe das Rennen drei Mal gewonnen. Außerdem habe ich 2011 meinen WM-Titel dort gewonnen, was eine fantastische Erfahrung war. Suzuka als Ganzes ist fantastisch", schwärmt Vettel.

Er zieht den Vergleich mit dem Ardennen-Klassiker in Belgien: "Die einzige Strecke, mit der man es vergleichen könnte, ist Spa. Es ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, speziell der erste Sektor mit den vielen schnellen Kurven. Ich genieße diese wirklich sehr, aber danach hast du die 'Spoon'-Kurve, die sehr technisch ist und eine riesige Herausforderung, gleich wie die '130R'-Kurve."

Vettel: "Die Fans sind sehr speziell"

Eine besondere Herausforderung sind auch die japanischen Fans, weiß Vettel aus eigener Erfahrung. "Die Fans sind sehr speziell und die Atmosphäre ist unglaublich. Die Menschenmenge schätzt es wirklich, was die Leute in der Formel 1 machen - das ist großartig zu sehen."

Die Fans seien sehr engagiert: "Sie wissen alles über uns Fahrer und sie warten bis spät in die Nacht an der Strecke, um die Fahrer zu sehen und ein Autogramm zu bekommen. Nach dem Rennen am Sonntag bleiben sie bis am Abend sitzen um sich die Rennwiederholung auf den großen Monitoren anzusehen. Sie sitzen da auch wenn es kalt und nass ist. Sie sind wirklich sehr leidenschaftlich, aber nicht aggressiv, was sie noch bezaubernder macht."

"Sie wissen alles über uns Fahrer und sie warten bis spät in die Nacht an der Strecke, um uns zu sehen." Sebastian Vettel über japanische Fans

Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo ist ebenfalls Feuer und Flamme für die Rennstrecke in Japan: "Suzuka ist im Ganzen toll, aber für mich ist der erste Sektor einfach ein Genuss. Es ist ein Traum. Du hast diese schnellen Richtungswechsel, hart durch die 'Dunlop'-Kurve und dann der beste Teil, Kurve acht und neun: 'Degner'. Es ist so eng und es gibt keinen Raum für Fehler, aber du möchtest so hart wie nur möglich puschen", ist der Australier begeistert. Er liegt derzeit als erster Mercedes-Verfolger mit 60 Punkten Rückstand auf Rang drei in der WM-Tabelle.

Ricciardo und der Nasenhaarentferner

Ricciardo kann sich keinen besseren Job vorstellen: "Und das 53 Mal nacheinander zu machen ist eine ganz gute Art sich den Unterhalt zu verdienen. Was man im Fernsehen nicht sieht: Es ist eine echte Achterbahnfahrt: In Täler runterfallen und dann wieder hochklettern, sodass du fast nie auf derselben Höhe bist."

Die Einzigartigkeit der Fans ist auch dem 25-Jährigen nicht entgangen: "Die Art wie sie dich überraschen. Sie ziehen einfach Geschenke, Artikel oder Fotos - von denen ich nicht einmal gewusst habe, dass sie existieren - raus! Ihre Geschenke sind kreativ, definitiv nicht die besten Dinger, aber das lustigste Geschenk, dass ich dort bekommen habe, war ein elektrischer Nasenhaarentferner! Und ich dachte, dass ich keine wilden Nasenhaare hätte, aber ein Fan sah das anscheinend anders."

"Es ist eine echte Achterbahnfahrt, zuerst in die Täler runterfallen lassen und dann wieder hochklettern." Daniel Ricciardo