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Kaltenborn: "Bei Sauber müsste man weniger investieren"

Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärt, warum Sauber für einen Investor attraktiv, ein Zusammenschluss mit einem anderen Team aber kompliziert wäre

(Motorsport-Total.com) - Sauber steht 2014 unter großem Druck: Das Überraschungsteam der vergangenen Jahre hat es diese Saison noch nicht geschafft, einen WM-Punkt zu holen. Ein Aufwärtstrend war auch am vergangenen Wochenende in Singapur nicht zu erkennen. Zudem gilt man wegen der schwierigen finanziellen Situation neben Caterham und Marussia als eines von drei Teams, bei denen fraglich ist, ob sie auch 2015 in der Formel 1 am Start sein werden.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn kämpft derzeit um die Zukunft des Sauber-Rennstalls Zoom

In Hinwil lässt man aber nichts unversucht, um das Ruder herumzureißen. Zuletzt war Modemilliardär Lawrence Stroll als Investor im Gespräch - der Kanadier will seinen Sohn Lance, der Ferrari-Junior ist, in die Königsklasse des Motorsports bringen. Noch zeichnet sich kein Deal ab, Sauber-Teamchef Monisha Kaltenborn will die Gespräche derzeit nicht kommentieren.

Man wisse aber, dass "ein starker Partner notwendig ist, wenn wir heute als Privatteam erfolgreich sein wollen", sagt die Österreicherin gegenüber 'Formula1.com'. "Diesbezüglich hatten wir in der Vergangenheit einige Gespräche - das ist alles, was ich sagen kann."

Russische Investoren: Sauber in der Warteschleife

Vor mehr als einem Jahr gab man den Einstieg russischer Investoren bekannt, die sich um den Formel-1-Einstieg von Youngster Sergei Sirotkin bemühten, der große Geldregen hat damals aber nicht stattgefunden. Dennoch verteidigt Kaltenborn die Zusammenarbeit: "Sie hat sich nicht aufgelöst. Das Problem ist, dass alles seine Zeit braucht und wir auf diese Zeitachse keinen Einfluss haben. Und vielleicht sind auf der anderen Seite Dinge passiert, denen eine höhere Priorität eingeräumt wurde."

Sergei Sirotkin

Sergei Sirotkin wird in Sotschi im Freien Training im Auto sitzen Zoom

Eine Anspielung auf die angespannte politische Situation wegen der Ukraine-Krise, die zu wirtschaftlichen Sanktionen Europas und der USA gegen Russland geführt hat. "Gewisse politische Situationen beeinflussen Partnerschaften", sagt Kaltenborn. "Und das ist auch passiert. Daher können wir nur warten."

Warum eine Fusion mit einem anderen Team schwierig ist

Eine mögliche Lösung für die Zukunft wäre auch eine Fusion mit einem anderen Rennstall - dies sei aber in der Praxis in Anbetracht des Standortes Hinwil schwer umzusetzen, da bis auf Toro Rosso und Ferrari alle Formel-1-Teams in Großbritannien sitzen.

Sauber-Fabrik in Hinwil

Die Sauber-Fabrik in der Schweiz gilt als absolute High-tech-Anlage Zoom

"Wie auch immer der Deal aussieht - er muss für uns Sinn haben", sagt Kaltenborn gegenüber 'Crash.net'. "Weil wir in der Schweiz sitzen, ist es unwahrscheinlich, dass es ums Eck ein Team gibt, das sagt: 'Packen wir es doch gemeinsam an'." Und da Sauber über hervorragende Einrichtungen verfügt, ist man nur bedingt flexibel: "Wir können nicht unseren Windkanal einpacken und damit nach Großbritannien gehen."

Saubers Argumente

Trotz des Standorts, der die Dinge verkompliziert, sieht Kaltenborn Sauber als attraktives Team für einen Investor und macht Werbung in eigener Sache: "Wir sind ein etabliertes Team mit einer langen Tradition. Wir haben eine sehr gute Infrastruktur und Basis, um auf einem hohen Niveau konkurrenzfähig zu sein - sogar auf Spitzenniveau, wenn unser Budget ausreicht."

Da in die Einrichtungen nicht investiert werden muss, benötige man weniger finanzielle Unterstützung als andere Teams: "Der beste Beweis dafür ist, dass BMW damals die Mehrheit des Teams gekauft hat. Und damit BMW einmal übernimmt, musste alles in den Bilanzen und in der Historie passen."

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