• 19.09.2014 20:43

  • von Dominik Sharaf

Caterham: Von der Intensivstation zu neuen Ufern?

Neo-Teamchef Ravetto räumt ein, dass das Team in Silverstone nicht hätte antreten sollen - 2015er Auto wird entwickelt - Weiter Stillschweigen bezüglich Investoren

(Motorsport-Total.com) - Im Fahrerlager war sich zur Saisonmitte niemand wirklich sicher, ob er die Caterham-Trucks noch einmal wiedersehen würde. Gut drei Monate nach der Übernahme durch die ominösen Investoren und Patron Colin Kolles scheint sich die Lage einigermaßen konsolidiert zu haben, zumal der neue Teamchef Manfredi Ravetto zuversichtlich über die kommende Saison spricht. "Wir arbeiten hart an einem Auto für 2015", macht der Italiener denjenigen eine Ansage, die schon vom Zusperren in Leafield sprachen.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Neuer Name auf der Nase, frischer Wind in der Box: Caterham will mehr als Paydriver Zoom

Ravetto lobt die Zusammenarbeit mit Toyota, schließlich nutzt Caterham den Windkanal in Köln. Fortschritte würden sich auch hinter den Kulissen abzeichnen: "Es geht um Stabilität in der Firma, sowohl finanziell als auch technisch. Die neue Struktur steht jetzt." Wenn es um den Zustand der Truppe unter Ex-Besitzer Tony Fernandes geht, nimmt Ravetto kein Blatt vor den Mund: "Unser Team war nicht dafür aufgestellt, in Silverstone Rennen zu fahren", erklärt er mit Blick auf den Großbritannien-Grand-Prix.

Die Sache sieht Ravetto als Beweis dafür, dass die neuen Machthaber es ernst meinen mit dem Projekt Caterham: "Das ist die Wahrheit. Seit das neue Management da ist, haben wir es sogar bis Singapur geschafft. Einfach war das nicht." Sein Dank gilt Vorgänger Christijan Albers für seine Unterstützung in einer schwierigen Phase. Er nennt "private und persönliche Gründe" für die Rochade am Kommandostand. "Um nahe bei seiner Familie zu bleiben, sind die Übersee-Rennen nicht das Beste", so Ravetto.

Obwohl in Singapur der Schriftzug "CF1 Grand Prix" auf der Nase prangt: Eingeschrieben ist Caterham offiziell weiter unter dem Namen "1 Malaysia Racing Team", was laut Ravetto für einen Firmenverbund steht. "So bleibt es", fügt der Italiener an, der genau wie Albers über die Identität der Investoren aus dem arabischen Raum und der Schweiz keine Auskunft geben will. "Wer ist denn zum Beispiel der Besitzer von Blackstone?", fragt Ravetto und spielt damit auf den US-amerikanischen Investmentgiganten an.


Fotos: Caterham, Großer Preis von Singapur


Das Rampenlicht soll den Geldgebern fremd sein: "Hinter unseren Team steht eine Gruppe von Investoren, die das Beste aus ihrem Geld machen wollen. Sie brauchen keine Publicity, die sie auch ablehnen", begründet Ravetto weiter. Welche Investments ihr Portfolio sonst noch umfasst, bleibt ebenfalls ein Geheimnis: "Von mir wird nicht erwartet, dass ich das weiß."