• 22.08.2014 23:25

  • von Rebecca Friese & Dominik Sharaf

Pirelli: Dank kühler Bedingungen wenig Reifenabbau

Die Entscheidung für die weicheren Reifenmischungen ging für Pirelli in Spa bisher auf - Niedrige Temperaturen in den Ardennen führen zu wenig Verschleiß

(Motorsport-Total.com) - Der Kurs von Spa-Francorchamps ist lang, schnell und anspruchsvoll - auch für die Reifen. Für den Grand Prix von Belgien den Medium-, sowie den Soft-Reifen mit an die Strecke zu bringen, war für viele eine mutige Entscheidung, wurde im Vorjahr doch noch auf die härtere Variante gesetzt. Nach den ersten Trainingseinheiten am Freitag gab es aber noch keine Beanstandungen gegenüber Pirelli. Motorsportchef Paul Hembery mag den Wetterbedingungen allerdings auch noch nicht ganz trauen.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Soft- und Medium-Reifen scheinen für Spa bisher die Richtige Wahl zu sein Zoom

"Spa ist eine der großartigsten Rennstrecken und mit dem reduzierten Abtrieb in diesem Jahr ist sie beinahe noch spektakulärer", gibt sich Hembery wie viele andere auch begeistert von dem Hochgeschwindigkeitskurs. "Die Autos rutschen mehr und die Fahrer müssen noch mehr Mut aufbringen, um die Eau Rouge mit Vollgas zu nehmen."

"Für uns ist Spa eine Herausforderung, da die Struktur der Reifen teilweise sehr belastet wird", so der Brite weiter. "Es wird dabei seltsamerweise vor allem Druck auf die Schulter der Reifen ausgeübt und man kann beobachten, dass teilweise nur dort Blasen entstehen. Es ist ein aufreibender Kurs für die Reifen. Aber abgesehen von ein, zwei Einzelfällen ist uns noch nichts besorgniserregendes aufgefallen."

Bedingungen bisher scheinbar optimal

Bei Lufttemperaturen zwischen 12 und 17 Grad Celsius und Streckentemperaturen zwischen 17 und 29 Grad Celsius und trockenen Bedingungen in beiden Trainingseinheiten am Freitag spielte bisher vor allem das Wetter in die Karten des Reifenherstellers. "Die kühlen Bedingungen haben wahrscheinlich geholfen, den Abbau gering zu halten", so Hembery. "Bei dem Medium-Reifen gab es so gut wie keine Probleme damit."

Hält das Wochenende keine Überraschungen in Sachen Wetter mehr bereit, können die Teams mit der Reifenauswahl also nach Herzenslust taktieren. "Es gab etwa zwei Sekunden Unterschied zwischen den Mischungen, was etwas extremer ist, als wir dachten", erklärt der Motorsportchef. "Ein Rennen mit zwei Stopps ist jedoch immer noch möglich. Da der Abbau auf dem weicheren Reifen so niedrig ist, kann man den Vorteil, den man daraus zieht maximieren."

Motorsportkenner wissen aber, dass auf die Bedingungen vor allem in Spa kaum Verlass ist. "Es sieht alles recht gut aus, aber das kann sich mit etwas Regen morgen auch schnell ändern, das wäre klassisch für Spa", betont Hembery. "Die Teams haben heute im Trockenen viel an ihrem Setup arbeiten können, und sind daher für Sonntag gut aufgestellt. Morgen erwarten wir aber gemischte Bedingungen."


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Das macht die Vorbereitung auch für Pirelli nicht einfach: "Wir hatten jetzt einen kühlen Tag, aber es hätte auch ein brütend heißer Tag werden können. In Europa haben wir manchmal eine unheimlich breite Palette an Bedingungen an nur einem Rennwochenende. Andere Veranstaltungsorte sind leichter vorherzusagen. Aber die Europa-Saison stellt uns da immer wieder vor Herausforderungen, denn die Temperaturen können schnell von 15 auf 35 steigen und Regen kann auch noch dazu kommen. Aus Reifenherstellersicht muss man da also sehr viel bedenken."

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