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Bianchi: Attacke ist die beste Verteidigung

Marussia zehrt von den beiden WM-Punkten aus Monaco - Dennoch erkennt Jules Bianchi, dass der Rennstall Boden auf die unmittelbare Konkurrenz verloren hat

(Motorsport-Total.com) - Zwei Teams haben in den ersten elf Rennen noch keine WM-Punkte gesammelt: Sauber und Caterham. Dagegen eroberte Jules Bianchi für Marussia in Monaco mit einem neunten Platz die ersten beiden Zähler in der Geschichte des britisch-russischen Rennstalls. Es war bisher nur ein Strohfeuer, aber der Franzose nutzte damals die Chance. Die beiden WM-Punkte sind für Marussia auch aus kommerzieller Sicht immens wichtig. Ansonsten kam Bianchi bisher nicht in die Nähe der Top 10. Platz 14 in Silverstone und drei 15. Ränge lauten seine besten Ergebnisse.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi will auch in der zweiten Saisonhälfte Chancen nützen Zoom

Dennoch konnte sich Bianchi mit dem einen oder anderen Highlight in Szene setzen. Das will der Ferrari-Junior auch in der zweiten Saisonhälfte umsetzen. Wenn Marussia die Konkurrenz von Sauber und Caterham in Schach halten kann, winken Bonuszahlungen von rund 22 Millionen Euro. "Die beste Verteidigung ist Attacke. Wir müssen immer attackieren", wird Bianchi von 'Autosport' zitiert. Allerdings hatte Marussia zuletzt Mühe. Sauber war oft schneller und auch Caterham kam näher.

In Kanada und Montreal schaffte es Bianchi im Qualifying beinahe ins Q2. Zuletzt auf dem Hungaroring klappte es, aber auch die Umstände begünstigten das. Zum einen konnten Lewis Hamilton (Mercedes) und Pastor Maldonado (Lotus) in Q1 keine gezeitete Runde fahren. Dazu machte Ferrari mit Kimi Räikkönen einen taktischen Fehler. Hätten diese drei Autos eine schnelle Runde fahren können, dann wäre Bianchi aus eigener Kraft nicht ins Q2 gekommen.

Deshalb sieht der Franzose die Situation auch realistisch: "Es ist etwas frustrierend, denn wir hatten regelmäßig die Chance auf den Einzug ins Q2. Das war aber zuletzt nicht mehr der Fall." Das zeigt, dass Marussia im Wettrüsten der Rennställe etwas an Boden verloren hat. Das Team hatte auch ein ausgeklügeltes FRIC-System, von dem man nicht mehr profitieren kann. Dennoch will Bianchi alles versuchen, sich in Szene zu setzen und so wie in Monaco und in Ungarn Chancen nützen.


Fotos: Jules Bianchi, Großer Preis von Ungarn


"Das Ergebnis in Monaco war sehr wichtig für diese Saison, aber ich wusste, dass wir nicht regelmäßig in die Punkte fahren würden. Wir können das nicht tun, außer es gibt seltsame Umstände", so Bianchi. "Wir nutzen aber die Chance, als sie sich geboten hat." Für Marussia waren es in Monaco die ersten WM-Punkte seit dem Formel-1-Debüt im Jahr 2010.