Weiter an der Spitze: Mercedes bleibt cool

(Motorsport-Total.com) - Die Temperaturen steigen, der Abstand zu Konkurrenz schmilzt und im Teamduell geht es nach wie vor heiß her. Mercedes entscheidet den Auftakt ins Rennwochenende zum Grand Prix von Deutschland trotzdem einmal mehr für sich und Nico Rosberg und Lewis Hamilton knobeln in den ersten Trainingseinheiten die Bestzeiten wieder unter sich aus. "Heute war ein ziemlich guter Tag", lautet dabei die Aussage des Nachmittag-Besten Hamilton und steht damit der Aussage "Das war ein schwieriger Tag für uns" vom Vormittag-Schnellsten Rosberg gegenüber. Die Konkurrenz kommt näher.

Hitze-Beschwerden, Reifen-Sorgen und FRIC-Alternativen waren die beherrschenden Themen am Freitag vor dem Rennen in Hockenheim. All das bekam Mercedes zumindest so weit in den Griff, um bei den freien Trainings jeweils wieder an der Spitze zu stehen. Hamilton, der am Vormittag noch 0,065 Sekunden hinter Rosberg lag, setzte sich dabei am Nachmittag mit einer Zeit von 1:18.341 Minuten und 0,024 Sekunden Vorsprung vor dem Teamkollegen durch.

"Es war recht schwierig, die Balance zu finden, weil die Streckentemperatur so hoch war", so der Brite. "Generell ist es knifflig, auf diesem Kurs zu fahren. Das Auto ist jetzt ein bisschen anders, weil jeder einige Setupänderungen vorgenommen hat, die im Vergleich zur Vergangenheit in unterschiedliche Richtungen gehen. Wegen der hohen Temperaturen war es nicht einfach für die Reifen. Damit müssen wir im Rennen vorsichtig umgehen."

Knifflig, aber machbar

Rosberg machte ähnliche Erfahrungen: "Wir mussten an einigen der neuen Einstellungen arbeiten, weil das Auto ohne das FRIC-System fährt. Selbst bei diesen schwierigen Bedingungen funktionierte es gut. Es war ziemlich heiß draußen, und die weichen Reifen halten hier nicht so lange. Das wird knifflig im Rennen."

Erstmals aneinander gerieten die beiden an diesem Wochenende, als es in der Absprache um die Boxenanfahrt hakte. Rosberg musste dabei warten, bis die Mechaniker Hamilton versorgt hatten. "In der Boxengasse gab es einen kleinen Vorfall, als mein Teamkollege plötzlich reinkam, kurz bevor ich auch reingerufen wurde", erklärt der Deutsche. "Aber die Jungs haben schnell reagiert, mein Auto heruntergekühlt und seine Reifen herausgetragen."

"Auf den ersten Blick sahen die Performance-Levels in den Trainings enger aus als es in Silverstone der Fall war", stellt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff aber auch fest. Am Vormittag kam immerhin Fernando Alonso schon 0,292 Sekunden an die Bestzeit von Rosberg ran, am Nachmittag machte Daniel Ricciardo sogar mit nur 0,102 Sekunden Abstand Jagd auf die Silberpfeile. Und bei den Longrun-Zeiten wurden sie sogar von Felipe Massa übertroffen.

Rosberg: "Wir möchten gern eine tolle Show liefern"

Wolff sorgt sich trotzdem nicht: "Trotz der harten Bedingungen liefen heute beide Autos zuverlässig. Es gibt noch viel zu tun und jeder weiß, dass das Heimrennen für Mercedes-Benz ein wichtiges Wochenende für uns ist. Bislang hat das Team großartige Arbeit geleistet. Genauso müssen wir morgen und am Sonntag weitermachen."

Auch den Fahrern ist noch nicht angst und bange. "Das Wetter ist wunderbar, wenn auch die Hitze vor allem im Auto eine Herausforderung darstellte", findet Hamilton. "Aber so mag ich es. Wir müssen heute Nacht so viel wie möglich analysieren und viel trinken, denn es wird heiß." Und Rosberg fügt hinzu: "Es ist großartig, zurück in Deutschland zu sein. Ich hoffe auf große Unterstützung der deutschen Fans an diesem Wochenende hier. Wir möchten ihnen gern eine tolle Show liefern."