Renault: 2015er-Prototyp wird sich noch grundlegend ändern

Renault-Betriebsleiter Remi Taffin gibt Einblicke in die Entwicklung des 2015er-Antriebs, der bereits auf dem Prüfstand läuft, aber noch intensiv überarbeitet wird

(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison sind Renault die Hände gebunden: Die aktuelle Antriebseinheit, die Mercedes und auch Ferrari hinterherhinkt, ist in Hinblick auf die Software so gut wie ausgereizt. Durch die Homologierung dürfen nur Teile ausgetauscht werden, die für die Zuverlässigkeit eine Rolle spielen. Leistungssteigernde Änderungen dürfen erst beim Saisonauftakt 2015 nachgeliefert werden.

Titel-Bild zur News: Renault, Fabrik, Prüfstand, V6-Turbo

In Viry-Chatillon wurde der 2015er-Antrieb bereits gezündet Zoom

Doch in der Renault-Fabrik in Viry-Chatillon arbeitet man längst fieberhaft daran, die Fehler an der aktuellen Antriebseinheit auszumerzen, um mit frischem Elan in die kommende Saison starten zu können. Red Bull übte in den vergangenen Monaten enormen Druck auf die Franzosen aus - inzwischen wurde sogar Ex-Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul an der Spitze der Motorenabteilung installiert, damit die Fehler der Vergangenheit nicht noch einmal passieren.

Ein möglicher erster Schritt zur Komplettübernahme des Motorenstandorts Viry durch Red Bull. Währenddessen hat Renault aber die Antriebseinheit für 2015 bereits erstmals auf dem Prüfstand gezündet, um nichts dem Zufall zu überlassen.

Doch inwiefern unterscheidet sich der Prototyp der 2015er-Antriebseinheit von der aktuellen Version? "Der ist gar nicht so grundlegend anders", überrascht Renaults Betriebsleiter Remi Taffin. "Die Basis ist recht ähnlich. Natürlich gibt es Veränderungen, aber nichts wirklich Dramatisches."

Remi Taffin

Renault-Betriebsleiter Taffin steht nach dem Fiasko 2014 unter Druck Zoom

Das bedeutet aber nicht, dass dies so bleibt. "Wir schauen uns immer noch verschiedene Lösungen an", erklärt er die geplante Vorgehensweise. "Die Tatsache, dass der 2015er-Motor jetzt erstmals auf dem Prüfstand gelaufen ist, heißt nicht, dass er in der gleichen Konfiguration in der kommenden Saison so laufen wird. Er wird sogar ganz bestimmt nicht so sein wie am heutigen Tage."

Die Homologierungs-Richtlinien der FIA lösen bei Taffin Zuversicht aus: "Zum kommenden Jahr darf man viele Dinge ändern." Darin unterscheidet sich das Reglement aber laut dem Franzosen nicht zur Vergangenheit: "Das war auch beim V8-Motor immer so. Man hat den zwar über viele Jahre gefahren, aber am Ende waren 90 Prozent der Teile anders als am Anfang."