• 17.07.2014 18:15

  • von Maria Reyer & Dominik Sharaf

Geheimnis gelüftet: Der Zungenkuss von Dani

Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo spricht über seine bisherige Saison, den wachsenden Konkurrent Williams und sein Geheimrezept für ein schnelles Auto

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo war am Donnerstag in Hockenheim sichtlich gut gelaunt und beantwortete die Fragen der Medienvertreter nicht immer mit vollem Ernst. Grund zum Lachen hat der Australier allemal, immerhin steht es im Red-Bull-Duell 98 zu 70 in WM-Punkten.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Kiss kiss: Daniel Ricciardo sehr gut gelaunt am Donnerstag in Hockenheim Zoom

Auffallend ist, wie oft Red-Bull-Neuling Ricciardo seinen Teamkollegen Sebastian Vettel schon schlagen konnte. Auch der bisher einzige Red-Bull-Sieg in dieser Saison geht auf das Konto des Sonnyboys.

Anzumerken ist, dass Vettels Auto schon des Öfteren dem Technikteufel zum Opfer gefallen ist. Auf die Frage, was Ricciardos Geheimnis sei, antwortet der 24-Jährige frech: "Ich gebe ihm jede Nacht einen Kuss - mit Zunge." Nachdem er sämtliche Journalisten zum Lachen gebracht hat, wird er wenig später aber wieder ernst.

Mehr Konkurrenz = größere Motivation

In seiner Analyse der ersten Saisonhälfte kommt vor allem das Williams-Team vor, das in den vergangenen Rennen einen starken Eindruck gemacht hat und Red Bull den Rang um den ersten Verfolger von Mercedes abläuft. "In den vergangenen Rennen haben sie sich wirklich gesteigert. Sie waren wirklich stark. Es ist gut zu sehen, dass andere Teams puschen und den Rückstand auf Mercedes verringern wollen." Dies gebe allen mehr Motivation, so Ricciardo. Aber natürlich bedeutet das für Red Bull mehr Konkurrenz.

Das Resümee des Großbritannien-Rennens fällt durchwegs positiv aus: "Wir erwarteten, dass Silverstone ein stärkeres Rennen werden würde. Vielleicht ist Williams schneller geworden. Wir haben möglicherweise nicht so viel Speed gefunden, als wir gedacht haben." Denn immerhin konnte Valtteri Bottas von Startplatz 14 aus noch auf den zweiten Platz vorfahren.


Fotos: Daniel Ricciardo, Großer Preis von Deutschland


"Unsere Strategie hat uns geholfen den dritten Platz zu holen. Unser Tempo war an diesem Tag vielleicht ein bisschen schlechter." Seinen Red Bull RB10 lobt Ricciardo, vor allem der Abtrieb in den schnelleren Passagen sei wirklich gut. Aber er bemerkt auch, dass die anderen Teams aufgeholt haben und besser geworden sind verglichen mit dem Beginn der Saison.

Deutschland besser als Österreich?

Seine Chancen in Hockenheim schätzt Ricciardo durchaus gut ein. Der Streckenverlauf ähnelt dem Red-Bull-Ring in Österreich ein wenig. Dort hatte man mit dem Ausfall von Vettel und Ricciardos achten Rang nicht überzeugt. "Ich denke, dass wir aus (dem Rennen in; Anm. d. Red.) Österreich viel gelernt haben. Obwohl es ein ähnlicher Kurs ist, sollten wir konkurrenzfähiger sein. Wir erwarten ein besseres Resultat als in Österreich."

In der zweiten Saisonhälfte möchte sich der Australier noch verbessern: "Ich lerne ständig dazu, ich bin noch sehr jung. Ich nehme jedes Wochenende viele Dinge mit." Er glaubt, dass er zusammen mit dem Team weiter wachsen werde und dass auch das Verhältnis mit den Ingenieuren und den Leuten um ihn herum wesentlichen Einfluss auf seine Leistung haben werde. Das Ziel sind ganz klar weitere Podiumsplatzierungen.