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Flop nicht vorzeitig abgesetzt: Lotus entwickelt E22 weiter

Lotus möchte das aktuelle Auto noch nicht abschreiben sondern bis zum Saisonende weiterentwickeln - Erste Arbeiten am E23 haben aber bereits begonnen

(Motorsport-Total.com) - Dass ein Team mit einem nicht konkurrenzfähigen Auto die laufende Saison vorzeitig abschreibt und sich auf das darauffolgende Jahr konzentriert, ist in der Formel 1 keine Seltenheit. Besonders 2013 stellten die meisten Teams die Entwicklung auf 2014 um, um so auf die großen Reglementänderungen vorbereitet zu sein. Ein solcher Schritt ist in dieser Saison allerdings nicht nötig, deswegen will auch Lotus weiter auf den E22 setzen, obwohl man damit gerade einmal acht magere Pünktchen einfahren konnte.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Der E22 spielt in den Planungen von Lotus noch eine Rolle Zoom

"Wir werden einen guten Versuch auf Punkte in Ungarn unternehmen, und nach der Sommerpause wird die Entwicklung des Autos weitergehen", verspricht Technikchef Nick Chester. Laut dem Lotus-Mann werde es vermutlich ein weiteres großes Update-Paket geben, bevor man gegen Ende der Saison auf kleinere, einfachere Upgrades setzen wird, die "ziemlich einfache Performance" bringen sollen.

Auch Co-Teamchef Federico Gastaldi bestätigt diese Pläne: "Wir haben gerade einmal 50 Prozent von 2014 geschafft, daher sind wir immer noch engagiert, unsere Position in der Weltmeisterschaft zu verbessern und mehr Punkte einzufahren", sagt er. "Wir wissen, dass wir zwei sehr fähige Fahrer haben, die jederzeit in der Lage sind, Punkte einzufahren, allerdings müssen wir ihnen auch ein Auto geben, das das erreichen kann."

"Unsere Philosophie ist, das Maximum aus dem zu machen, was wir 2014 haben, aber gleichzeitig haben wir bereits mit dem Auto für 2015 angefangen", bestätigt Gastaldi, dass man schon am E23 für die kommende Saison arbeitet. Allerdings soll das den Ablauf in der aktuellen Saison nicht stören: "Das Technikteam ist mit dem Programm beschäftigt, aber für das Team ist es wichtig, sicherzustellen, dass wir mehr Punkte einfahren. Wir werden alle bis nach Abu Dhabi im November jagen!"

Doch viel zu gewinnen gibt es in der laufenden Saison nicht mehr. Lotus liegt mit acht Punkten aktuell auf Rang acht in der Konstrukteurs-WM, lediglich Toro Rosso (15 Punkte) befindet sich noch in Reichweite. Der Abstand zum sechstplatzierten McLaren-Team beträgt dafür schon stattliche 88 Punkte. 2015 soll es aber wieder aufwärts gehen, und Chester ist zuversichtlich, dass Lotus mit dem E23 wieder in höhere Gefilde vordringen kann: "Es sieht ziemlich vielversprechend aus und besitzt ein paar komplett andere Features als das Auto von diesem Jahr", so der Technikchef.


Fotostrecke: GP Ungarn, Highlights 2013

Besonders im Bereich Nase und Chassis sei durch das Reglement eine große Veränderung zu erwarten. Hinzu kommen eventuell die Streifen unter dem Auto, die für erhöhten Funkenschlag sorgen sollen. "Das bedeutet, dass das Auto mit größerer Bodenfreiheit fahren muss. Das ist ein weiterer Schlüsselfaktor in der Aero-Entwicklung", erklärt Chester, der die Entwicklung in Sachen Aerodynamik für schwieriger hält. "Auf der anderen Seite haben wir das Energiemanagement nun ziemlich im Griff", betont er weiter.