Wolff verkauft Williams-Aktien an Krankenhausbetreiber

Toto Wolff verkauft fünf Prozent seiner Williams-Aktien an den Krankenhausbetreiber Brad Hollinger - Weitere Aktien könnten bis Jahresende den Besitzer wechseln

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat fünf Prozent seiner Williams-Aktien an den US-amerikanischen Krankenhausbetreiber Brad Hollinger verkauft. Die Transaktion wurde erst heute abgeschlossen und am frühen Morgen am Rande des Grand Prix von Österreich in Spielberg bekannt gegeben.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff beginnt damit, sein Engagement bei Williams als Aktionär zu reduzieren Zoom

"Bei meinem Wechsel zu Mercedes ging alles sehr schnell. Es war aber immer der Plan, meinen Aktienanteil zu reduzieren", erklärt Wolff. "Das war auch für Daimler wichtig, um einen Interessenkonflikt zu vermeiden. Es gab aber keinen Druck, denn Williams war sehr wichtig für mich und meine Beziehung zur Williams-Familie war vollkommen intakt. Da wollte ich nicht einfach aussteigen wie ein normaler Finanzinvestor, sondern jemanden suchen, der gut für die Firma und für die Familie ist."

Den glaubt er mit Hollinger gefunden zu haben. Der Amerikaner betreibt mit seiner Gruppe unter anderem 21 Privatkrankenhäuser in den östlichen US-Bundesstaaten. Dazu kommt der Gesundheitskonzern Vibra Healthcare mit insgesamt 9.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von umgerechnet knapp 500 Millionen Euro.

Hollinger ist seit einem Besuch bei einem Grand Prix in Watkins Glen in den 1970er-Jahren glühender Formel-1-Fan und hat den 1991er-Benetton von Michael Schumacher, Jacques Villeneuves Weltmeister-Williams von 1997 und den 2003er-Jordan in seiner Privatgarage stehen. Darüber hinaus hat er sich eine Zeit lang selbst als Hobbyrennfahrer versucht.

Die Transaktion wurde erst heute abgeschlossen. Größter Williams-Aktionär bleibt Frank Williams mit 52 Prozent. Weitere Großaktionäre sind Wolff mit nunmehr zehn Prozent, Patrick Head mit neun und Hollinger mit fünf. Der Rest ist in Frankfurt börsennotiert. Auch unter diesen Aktien gibt es ein rund fünfprozentiges Aufkommen, das von einer niederländischen Firma kontrolliert wird.

Für Hollinger besteht bis Jahresende die Option, weitere Aktien von Wolff zu übernehmen. "Das ist ein erster Schritt. Es gibt eine Option auf weitere Aktien", bestätigt Wolff. Auch als Sponsor bei Williams einzusteigen, kann sich Hollinger indes "eher nicht" vorstellen, und auch sonst wird er keine operativen Funktionen bekleiden: "Ich habe derzeit nicht den Wunsch, mich ins Management des Williams-Teams einzumischen."


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Übrigens: Hartnäckige Gerüchte, wonach Wolff bereits vor Monaten einen kleinen Aktienanteil an einen ehemaligen Formel-1-Teamchef beziehungsweise dessen Umfeld übertragen haben soll, dementiert der Österreicher: "Das stimmt nicht", sagt Wolff.