Fußball-WM spaltet das Formel-1-Fahrerlager

(Motorsport-Total.com) - Dicke Augenringe und lange Nächte könnten in den kommenden Wochen ein Trend bei vielen Formel-1-Fahrern werden. Denn im Fahrerlager gibt es leidenschaftliche Fußball-Fans. Was Michael Schumacher vormachte, ist heute fast Standard, denn die Fahrer haben nicht nur einen schweren Gasfuß, sondern auch ein gutes Gefühl am Ball. Das beweisen sie immer wieder bei Freundschaftsspielen gegen andere Prominente.

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Die Fahrer sind sich beim Thema Fußball-WM uneinig über den Favoriten Zoom

Entsprechend werden in den kommenden vier Wochen viele Fahrer vor den Fernsehern sitzen, wenn die Spiele der Fußball-WM in Brasilien angepfiffen werden. Einziger Knackpunkt: die Spiele werden, wegen der Zeitverschiebung, in Europa immer erst spät Abends angepfiffen. Für den ein oder anderen ist das zu spät, wie Sebastian Vettel verrät: "Da schlafe ich schon. Aber ich bin trotzdem ein großer Fan und fiebere natürlich mit Deutschland mit."

Doch wie die Chancen für die Deutschen stehen, da will sich der Weltmeister nicht festlegen: "Es ist wirklich schwer einzuschätzen. Ich denke, Portugal wird gleich ein schwerer Gegner. Wichtiger wird es sein, sich in das Turnier einzufinden. Ich glaube, es ist immer schön, sich über Fußball zu unterhalten, wenn man selbst nicht so viel Ahnung hat, aber dann vorgibt, so viel Ahnung zu haben. Die Mannschaft ist gut, das Potenzial ist da, aber es ist wichtig, dass sie zueinander finden. Der Rest wird sich dann zeigen."

Deutsche Fahrer setzen auch auf Deutsche Mannschaft

Natürlich hat auch Nico Rosberg die Schwarz-Rot-Goldenen als Sieger im Kopf: "Die deutsche Mannschaft ist schon immer eine Turniermannschaft gewesen. Von daher glaube ich fest an sie. Ich war im Trainingslager zu Besuch und intern sind die alle fest überzeugt. Es läuft richtig gut. Von daher bin ich schon guter Dinge." Auch Nico Hülkenberg und Adrian Sutil hoffen auf die deutsche Mannschaft, auch wenn Adrian Sutil da noch eine andere Mannschaft im Hinterkopf hat: "Ich werde auch Uruguay anfeuern, denn ich bin halb Uruguayer."

Diskutieren können die deutschen Fahrer mit Fernando Alonso. Der Spanier ist nicht nur zweifacher Weltmeister in der Formel 1. Auch die Fußball-Nationalmannschaft hat in den vergangenen Jahren dominiert. Ein Gefühl, dass Alonso gerne auch bei Ferrari wieder hätte. "Auch im Fußball gibt es immer wieder Höhen und Tiefen. Aber in den vergangenen Jahren hat das spanische Team das ganze Land ziemlich glücklich gemacht. Die Erwartungen sind deswegen auch dieses mal sehr hoch. Ich hoffe, dass die Mannschaft wieder den Titel holt! Es wird eine fantastische Show und für das ganze Land ein Riesending."

Auch Sergio Perez wird versuchen, die Spiele seiner mexikanischen Nationalmannschaft zu sehen. Allerdings macht er sich, entgegengesetzt zu seinen Zielen in der Formel 1, keine großen Hoffnungen auf den WM-Titel im Fußball: "Ich verfolge die WM und freue mich darauf. Ich bin echt fanatisch, was Fußball betrifft, und ich muss mal sehen, wo wir die Spiele in Europa schauen werden. Ich denke aber nicht, dass wir Weltmeister werden können, aber wir können immerhin die beste Saison der Geschichte haben."

Massa hofft bei Heim-WM auch auf Brasilien

Einer, der den Fußball von klein auf mitbekommen hat, ist natürlich Felipe Massa. Entsprechend wird der Brasilianer die Heim-WM auch so gut es geht verfolgen: "Ich schaue alles. Ich werde fast alle Spiele sehen. Ich hoffe auch wirklich, dass die Brasilianer bis ins Finale kommen und die WM gewinnen. Daheim wäre das natürlich nochmal zusätzlich phantastisch. Ich werde also vor dem Fernseher sitzen und Brasilien anfeuern. Früher habe ich mich zwar nicht viel für Fußball interessiert. Aber ich habe inzwischen einige Spiele gesehen. Wenn Brasilien und England das Finale ausspielen würden, wäre das ein Traum."

"Da stimme ich total zu", wirft Jenson Button ein. "Ich schaue sonst nicht viel Fußball, aber wenn es um die Nationalmannschaften geht, schaue ich mir die Spiele schon gerne an und bin natürlich für England. Ich freue mich auch schon, dass es endlich los geht." Pirellis Motorsport-Direktor Paul Hembery hat zur WM und der Englischen Nationalmannschaft seine ganz eigene These: "Natürlich schaue ich die Spiele der Nationalmannschaft an. Das sind ja dann auch nur drei Spiele und das war's dann ja auch schon wieder. Vermutlich werden wir dann gegen Deutschland im Elfmeter-Schießen verlieren. Italien wird in den ersten Runden schlecht spielen, es aber trotzdem bis ins Finale schaffen und da wird dann Brasilien gewinnen."