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McLaren: Testen gut, alles gut?

Die McLaren-Piloten sind mit den Testfahrten in Bahrain zufrieden und gehen optimistisch in das nächste Rennen: Chrompfeile mit Vorteilen bei der Entwicklung?

(Motorsport-Total.com) - Bahrain war für McLaren vor zwei Wochen kein gutes Pflaster. Ein Doppelausfall hinderte das Team an einer guten Punktausbeute, doch von der Performance her sah der Auftritt der Chrompfeile in der Wüste von Sachir gar nicht so schlecht aus. "Hoffentlich bleibt das Auto stark, weil wir nicht erwartet hatten, in Bahrain schnell zu sein", macht sich Jenson Button keine Sorgen um seinen Rennstall. Im Gegenteil: "Wir waren überrascht, wo wir waren." Der Brite hatte sogar Chancen auf das Podium, bis seine Kupplung wie bei Teamkollege Kevin Magnussen den Geist aufgegeben hat.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

"Nicht aufregend": Jenson Button hielt sich von den Testfahrten fern Zoom

Ein generelles Problem soll der Ausfall der beiden Boliden übrigens nicht sein: "Es ist okay, weil es nicht einfach so aufgetreten ist. Wir wissen, was es ist und woran es lag", so der Engländer weiter. "Wir haben etwas probiert und hatten nicht realisiert, dass es so einen Effekt haben würde. Darum hatten wir die Kupplungsprobleme. Es ist nicht, dass wir groß etwas riskiert hatten - zumindest dachten wir das."

Doch schon wenige Tage später war das Problem ausgeräumt. Bei den ersten Testfahrten innerhalb der Saison ging McLaren wieder auf die Piste von Bahrain, und konnte ohne größere Probleme arbeiten - wenn auch ohne Jenson Button. "Wir konnten einige Dinge machen, die ziemlich nützlich waren. Das meiste war nicht sehr aufregend, darum habe ich nicht getestet. Das war es nicht wert", lacht er.

Doch eigentlich sollten die Testfahrten dazu genutzt werden, um die Korrelation mit dem Simulator zu überprüfen, darum sollten eigentlich auch die Testpiloten die Arbeit verrichten. Doch kurzerhand steckte man Stammpilot Kevin Magnussen in den MP4-29. "Ich bin einer der Fahrer mit den wenigsten Formel-1-Kilometern, daher begrüße ich die Entscheidung des Teams, mir die Kilometer zu geben. Ich war sehr glücklich, das zu bekommen", sagt er im Nachhinein.

"Der Test war ziemlich gut. Es war gut, das Rennwochenende an einem Testtag zu evaluieren. Nach dem Rennen gab es ziemlich viele Fragezeichen, und durch all das durchgehen zu können, war ziemlich hilfreich für mich", so der Däne weiter, der auch keine Erklärung bekommen hat, warum er plötzlich einspringen durfte. Er glaubt, dass das mit der jüngst schwächelnden Performance zu tun habe: "Wir haben keine Zeit zu verlieren. Nicht, dass die Zeit mit den Testfahrern verloren wäre, aber ich denke, es ist wichtig, jemanden zu haben, der das Auto kennt."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: China

Mit Magnussen am Steuer scheinen die Testfahrten zumindest zufriedenstellend ausgefallen sein. "Wir hatten eine gute Korrelation mit dem Windtunnel, was sehr positiv ist", muss Button feststellen - und das sei schon einmal die Hauptsache. "Das Auto macht gute Fortschritte, und geht nicht in die falsche Richtung", stimmt auch Magnussen zu. "Ich bin zuversichtlich und fühle mich gut damit, was das Team macht. Es ist nicht schön, wo wir sind. Aber es ist schön zu sehen, wie das Team arbeitet, und wie entschlossen sie sind, wieder dorthin zu kommen, wo sie hingehören."

Für welche Ränge es in China langen wird, das wird das Wochenende zeigen. Auf Prognosen lassen sich beide Piloten nicht ein. Denn in Australien hat wohl niemand mit dem Doppelpodium gerechnet, genauso wenig wie mit Platz neun für Magnussen in Malaysia. "Es ist wirklich schwierig zu sagen. Wir müssen einfach das Beste daraus machen", zuckt der Rookie mit den Schultern, während Button zumindest Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis hat: "Ich mag den Kurs, und im vergangenen Jahr waren wir mit unserem Auto Fünfter. Wenn wir es richtig hinbekommen, können wir um einen Podestplatz kämpfen."

Kevin Magnussen

Kevin Magnussen konnte das vergangene Renn-Wochenende noch einmal erörtern Zoom

Zumal der MP4-29 ein paar neue Teile am Auto haben wird, auch wenn diese laut Button nicht gravierend ausfallen. "Wenn man sich an einem Formel-1-Auto nicht auskennt, dann sieht man sie auch nicht", scherzt er. Doch bei den kommenden Rennen soll dafür umso mehr an das Auto gepappt werden. "Wir sind nicht über die weitere Saison besorgt. Ich denke, wir können uns schneller entwickeln als andere. Aber ja, es ist wichtig, in den kommenden Rennen viele Punkte zu bekommen."