Lotus ermutigt: "In Kurven schneller als Williams und McLaren"

Nach dem verheerenden Saisonauftakt schöpft Lotus Mut: Rennleiter Allan Permane glaubt, dass die Mercedes-Verfolger in Reichweite sind und der Durchbruch naht

(Motorsport-Total.com) - In Malaysia erlebte das leidgeprüfte Lotus-Team einen ersten kleinen Achtungserfolg: Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen steckte nach seinem Reifenschaden in der ersten Runde die letzten 15 Umläufe hinter seinem ehemaligen Teamkollegen Romain Grosjean fest - der Lotus-Pilot machte sich vor dem Finnen breit und hielt diesen erfolgreich hinter sich.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean, Kimi Räikkönen

Grosjean hielt sich 15 Runden lang wacker vor Räikkönen - ein Achtungserfolg Zoom

Dieser Prestigeerfolg - am Ende musste Grosjean mit Platz elf Vorlieb nehmen - ist wichtig für die Moral und zeigt: Bei Lotus geht es langsam aufwärts. Das bestätigt auch Rennleiter Alan Permane gegenüber 'auto motor und sport': Die Zwischenzeiten im zweiten Sektor haben uns gezeigt: Unser Auto ist schnell in den Kurven. Schneller als ein Williams oder ein McLaren."

Verspäteter Teststart macht sich bemerkbar

Nur in den Bremszonen verliere man Zeit, was auch mit der Einstellung des elektronischen Bremssystem Brake-by-Wire zusammenhängt. Doch auch dieses Problem sollte bald ausgeräumt sein: Grosjean flog zwischen den Rennen in Malaysia und Bahrain nach Enstone in die Fabrik, um am Simulator das Setup für das System zu verbessern.

Hauptproblem ist nach wie vor, dass man weniger Kilometer als die Konkurrenzteams auf dem Buckel hat und daher Erfahrungswerte vermisst. Das bekommt man auch bei der Antriebseinheit zu spüren. Diesbezüglich liegt man auch im Vergleich zu den anderen Renault-Rennställen im Rückstand.

Noch mache die Kühlung des Turboladers dem Team zu schaffen. "Wir werden einen Entwicklungsschritt bei der Antriebseinheit in Bahrain machen, einen größeren in China und dann noch einen in Spanien", verspricht Permane.

Lotus wähnt sich in Schlagdistanz

Die Abtriebswerte des E22 sind laut dem Briten allerdings vielversprechend: "Romain hat uns gesagt, dass er mit dem generellen Abtrieb zufrieden ist, aber noch nicht mit der Charakteristik. Beim Einlenken reißt der Anpressdruck hin und wieder ab."

"Obwohl wir weit hinten sind, fehlt nicht viel." Allan Permane

Er glaubt gegenüber 'Autosport' allerdings nicht, dass das Team in punkto Chassis noch einen weiten Weg vor sich hat, um konkurrenzfähig zu sein: "Wir wissen, dass wir uns bei der Antriebseinheit enorm verbessern werden, also wissen wir, dass wir reagieren können - und obwohl wir weit hinten sind, fehlt nicht viel. Mercedes und Red Bull einzuholen, wird sehr schwierig, aber ich bin ziemlich sicher, dass wir es regelmäßig in Q3 schaffen und Punkte holen werden."