Italiens Olympia-Chef zweifelt an Formel 1 & Ferrari-Comeback

Katzenjammer in Italien: Der Präsident des Italienischen Olympischen Komitees übt heftige Kritik an den neuen Regeln und glaubt nicht an eine Ferrari-Auferstehung

(Motorsport-Total.com) - Jahrelang wetterte Ferrari-Boss Luca di Montezemolo, dass die Aerodynamik in der Formel 1 eine zu große Rolle spielt. 2014 sorgen die neuen Regeln für eine Aufwertung des Antriebs - er spielt nun eine vergleichbare Rolle für die Konkurrenzfähigkeit der Boliden wie das Chassis. Dennoch musste Ferrari einen mäßigen Saisonauftakt hinnehmen, der sogar im Aus für Teamchef Stefano Domenicali endete.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Blick in den Rückspiegel: Zuletzt fehlten Ferrari die Erfolge Zoom

Und di Monzemolo betont bei jeder Gelegenheit, dass er vom neuen Reglement nichts hält. Er verglich die neue Formel 1, bei der der Spritverbrauch auf 100 Kilogramm pro Rennen begrenzt ist, mit "Taxifahren". Die Ablehnung gegenüber dem neuen Reglement untermauerte man mit einer Fanumfrage auf der Ferrari-Website, wo sich über 80 Prozent der Teilnehmer gegen die neuen Regeln aussprachen.

Heftige Kritik an neuen Regeln

Und dann stimmte auch noch der Präsident des Italienischen Olympischen Komitees - interessanterweise auf der Ferrari-Website - in den Tenor ein. "Ich mag die neue Formel 1 nicht", stellte Giovanni Malago seine Meinung unmissverständlich klar. "Ich spreche für das italienische Volk und die Fans: Ich mag diese Formel 1 nicht, und meiner Meinung nach hat man ein absolut sinnloses Produkt abgeliefert."

Der Funktionär legt nach: "Meiner Meinung nach schadet man sich selbst. Ich hoffe, dass die Leute, die für den Sport verantwortlich sind, sich die Regeln noch einmal anschauen, denn die Formel 1 - so wie sie jetzt ist - ist viel weniger attraktiv. Das ist schade, denn es handelt sich um eine außergewöhnliche Welt."

"Meiner Meinung nach hat man ein absolut sinnloses Produkt abgeliefert." Giovanni Malago

Ein weiteres verlorenes Jahr für Ferrari?

Nun meldet Malago gegenüber 'Tuttosport' Zweifel an, dass sich Ferrari - auch wenn man jetzt mit Marco Mattiacci einen neuen Teamchef hat - rasch aus seiner Krise erholen kann: "Ich denke, dass es in der Formel 1 wie in der MotoGP - im Gegensatz zu anderen Sportarten - schwierig ist, die Ergebnisse im Laufe der Saison deutlich zu verbessern.

Im Fußball sei dies anders: "Dort kann man sich verbessern und noch die Meisterschaft gewinnen, aber das passiert fast nie in der Formel 1." Damit sieht sich Malago mit zahlreichen Formel-1-Insidern konfrontiert, die anderer Meinung sind: Die neuen Boliden befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, weshalb diese Saison mit großen Verschiebungen im Kräfteverhältnis gerechnet werden darf.