• 24.04.2014 16:26

  • von Jonathan Noble (Haymarket)

Funkenschlag: Wie die Formel 1 spektakulärer werden soll

Die Strategiegruppe hat erkannt, dass die Formel 1 früher optisch spektakulärer war: Jetzt will man den Funkenschlag und die glühenden Bremsscheiben zurückbringen

(Motorsport-Total.com) - Wie 'Autosport' enthüllt, wollen sich die Formel-1-Teams nun dem optischen Erscheinungsbild der Boliden annehmen und diese spektakulärer machen. Man denkt dabei über die Rückkehr des Funkenschlags, glühende Bremsscheiben und Kondensstreifen nach. Führende Formel-1-Rennställe sind zunehmend in Sorge, dass die neuesten Designtrends dem Sport im Vergleich zu den früheren Autos geschadet haben.

Titel-Bild zur News: Alain Prost, Funken

Nostalgiker im Element: Funkenschlag, wie in den 1990er-Jahren Zoom

Die Teams in der Strategiegruppe wollen in den kommenden Wochen über eine Reihe von Vorschlägen diskutieren, die für zusätzliche Spannung sorgen sollen. Die Gespräche sind Teil eines weitreichenden Plans, der von der Strategiegruppe in einem Dokument festgelegt wurde, der den Sport verbessern soll.

Im Vordergrund stehen dabei die Kosteneinsparungs-Maßnahmen, aber enthalten sind auch Vorschläge, die die Formel 1 für die Zuschauer spektakulärer machen sollen. Die Teams glauben, dass Änderungen am Design der Autos, die auch gleichzeitig die Kosten senken, einen größeren Fortschritt bringen.

Welche Maßnahmen zur Diskussion stehen

Doch welche Änderungen stehen zur Diskussion? Die Teamvertreter wollen dafür sorgen, dass man die glühenden Bremsscheiben wieder öfter sieht - durch die komplexen Bremsbelüftungen der vergangenen Jahre, die vor allem aerodynamisch genutzt werden, ist dieser Effekt etwas verloren gegangen.

Zudem hat der Vorschlag, die aktive Radaufhängung wieder einzuführen, in weiterer Folge zu Diskussionen geführt, ob diese Systeme nicht auch dafür sorgen könnten, dass der Funkenschlag entsteht - so wie dies in den frühen 1990er-Jahren der Fall war.

Der spektakuläre Funkenschlag, der entstand, weil die Titanplatten auf dem Asphalt aufschlugen, verschwanden, als 1994 die Unterboden-Holzplatten eingeführt wurden, um die Teams daran zu hindern, aus aerodynamischen Gründen mit zu geringem Bodenabstand zu fahren.

Stehende Restarts?

Neben der Idee, mit aerodynamischen Anpassungen für Kondensstreifen zu sorgen, stehen noch weitreichendere Änderungen zur Diskussion: Vorgeschlagen wurden stehende Restarts nach Safety-Car-Phasen, eine mögliche Verringerung der Rennlänge und ein grünes Licht für die Erlaubnis von noch mehr Technologie beim Boxenstopp, damit diese noch schneller über die Bühne gehen.

Die Vorschläge werden von der Strategiegruppe in den kommenden Wochen besprochen - eine Einigung müsste dann noch zunächst von der Formel-1-Kommission und später vom FIA-Weltrat abgesegnet werden.