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Force India in Schanghai noch nicht ausbalanciert

Force India tut sich am Grand-Prix-Rennwochenende in China schwer, in einen Rhythmus zu kommen - Im Qualifying reichte es nur für Hülkenberg für die Top 10

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Rückenwind des erfolgreichen Grand Prix von Bahrain hat sich Force India auch am vierten Formel-1-Rennwochenende der Saison Hoffnung auf ein gutes Abschneiden gemacht. Doch die wechselnden Bedingungen und vor allem die nassen Streckenverhältnisse am Samstag bereiteten Nico Hülkenberg und Sergio Perez mehr Probleme als erwartet. Während sich Hülkenberg immerhin noch auf Platz acht qualifizierte, schaffte es Perez nicht in Q3 und wurde nur 16.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Mehr als Platz acht war für Nico Hülkenberg im Qualifying nicht drin Zoom

Hülkenberg setzte sich mit seiner Zeit von 1:56.366 Minuten nur acht Hundertstelsekunden hinter den Williams von Valtteri Bottas und ist angesichts der schwierigen Verhältnisse erst einmal zufrieden mit seiner Startposition. "Die Top 10 im Qualifying sind immer unser Ziel", sagt er. "Von daher bin ich ganz glücklich mit dem achten Platz." Doch der aktuelle WM-Dritte hatte mit seinem VJM07 zu kämpfen: "Das Auto hat sich im Vergleich zu den anderen Rennwochenenden im Regen fremd angefühlt. Es gibt von der Balance her und auf der Bremse keine Harmonie. Ich hatte wenig Vertrauen in das Fahrzeug."

Trotzdem hatte der Deutsche mehr vom Qualifying erwartet. Vor allem, dass er hinter Bottas und Felipe Massa gewertet wurde, ärgert ihn: "Platz sechs wäre heute das höchste der Gefühle gewesen. Die Williams hätten wir gern noch bekommen, aber der Sprung zu den anderen ist dann schon ziemlich groß. Vielleicht hätte man noch an Fernando rankommen können."

Hoffnung auf Besserung im Trockenen

Auf Alonso will er dann im Rennen wieder Jagd machen, aber auch auf die andere Konkurrenz hat er ein Auge geworfen: "Es wird interessant, wie die Ferraris im Rennen über mehrere Runden klarkommen. Der Lotus ist an diesem Wochenende über eine Runde natürlich beeindruckend, aber beim Longrun haben sie schon am Freitag ein bisschen abgebaut."

Für das Rennen hofft Hülkenberg auf trockene Verhältnisse. "Wir haben ein paar neue Teile mitgebracht und auch viel am Setup geändert", erklärt er. "Das hat unsere Leistung unter nassen Bedingungen etwas negativ beeinflusst. Am Sonntag wird es wohl trocken sein. Und wir werden sehen, ob es dann besser geht."


Fotos: Nico Hülkenberg, Großer Preis von China


Doch auch wenn der Regen am Sonntag ausbleibt, können Probleme auftauchen. "Wir müssen mal sehen, wie sich die Reifen während des Rennens entwickeln", sagt Hülkenberg, "denn Graining ist ein klassisches Problem auf dieser Strecke. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das umgehen können und dass die Reifen halten werden."

Perez bisher ohne optimale Abstimmung

Teamkollege Perez hatte mit noch mehr Schwierigkeiten zu kämpfen. Für ihn war schon in Q2 Schluss. "Es war keine einfache Einheit und die Wahrheit ist, dass ich schon das ganze Wochenende über Probleme mit der Balance des Autos hatte", klagt der Mexikaner. "Wir haben Probleme im Umgang mit den Reifen. Im Qualifying hatte ich auch noch ein mechanisches Problem an der Vorderrad-Aufhängung und die nassen Bedingungen haben diese Schwierigkeiten noch verstärkt, weswegen ich nur 16. geworden und ein bisschen enttäuscht bin."

Perez gelang lediglich eine Zeit von 1:58.264 Minuten. Nur Caterham und Marussia sowie Esteban Gutierrez im Sauber waren langsamer. "Wir sind auf dieser Strecke generell nicht so stark wie in Bahrain. Wir haben hier nicht mehr diesen Motorenvorteil", erklärt Perez. "Bei diesen Bedingungen sind die am schnellsten, die am meisten Abtrieb haben. Wir haben im Vergleich nicht so viel Abtrieb und können daher nicht so einfach Temperatur in die Reifen bekommen."


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis von China


Ähnlich wie Hülkenberg kann auch Perez auf ein Regenrennen verzichten und hofft, am Sonntag einige seiner Probleme in den Griff zu bekommen: "Das Wetter soll am Sonntag besser werden. Und ich bin sicher, dass wir ein paar Plätze gutmachen können, um in den Kampf um die Punkte einzusteigen."

Fernley enttäuscht

Auch Force Indias stellvertretender Teamchef Robert Fernley würde seinen Regenschirm fürs Rennen gern im Hotel lassen. "Der Regen ist zu einem wiederkehrenden Thema an Samstagen geworden", stellt er fest. "Drei von vier Qualifyings haben in dieser Saison jetzt schon unter nassen Bedingungen stattgefunden. Wir haben gehofft, dass uns die Verhältnisse entgegenkommen würden, aber beide Autos hatten Probleme beim Bremsen und fanden keinen richtigen Rhythmus."

Fernley ist daher froh, dass wenigstens einer seiner Fahrer in die Top 10 gekommen ist: "Es war gut, dass Nico es in Q3 geschafft und sich als Achter qualifiziert hat." Aber Fernley versteht auch, warum es bei Perez nicht klappen wollte: "Sergio hat sich schon das ganze Wochenende mit der Balance des Autos schwergetan und die nassen Bedingungen waren für ihn eine noch größere Herausforderung."

"Wir können am Sonntag ein gutes Rennen haben." Robert Fernley

Für das Rennen zeigt sich aber auch Fernley optimistisch. Eine Wiederholung des Bahrain-Erfolgs kann man wohl nicht erwarten, doch ein paar Positionen darf es schon noch nach vorn gehen, so der Tenor bei Force India. "Wir können am Sonntag ein gutes Rennen haben und peilen die Punkte an", sagt Fernley, gibt aber auch zu: "Der Kampf um die Top 10 wird hier besonders hart werden."