powered by Motorsport.com

Rückblick: Die Spielberg-Rennen 1997 bis 2003

Rückschau auf die sieben Großen Preise von Österreich, die in den Jahren 1997 bis 2003 in Spielberg stattfanden

(Motorsport-Total.com) - Die Rückkehr des Grand Prix von Österreich in den Formel-1-Kalender ist beschlossene Sache. Am 6. Juli 2014 soll die Königsklasse auf dem Red-Bull-Ring in der Steiermark gastieren. Einzig die Zustimmung der zuständigen Behörden fehlt noch, gilt jedoch als Formsache. In den Jahren 1997 bis 2003 gastierte die Formel 1 insgesamt sieben Mal auf dem damals A1-Ring genannten Kurs, der vom Layout mit dem heutigen Red-Bull-Ring identisch war.

Titel-Bild zur News: A1-Ring

Zwischen 1997 und 2003 gastierte die Formel 1 sieben Mal auf dem A1-Ring

2003

Michael Schumacher (Ferrari) gewinnt auf dem A1-Ring den bisher letzten Grand Prix von Österreich. Von der Pole-Position gestartet lässt sich der zu diesem Zeitpunkt fünfmalige Weltmeister auch von einem Feuer an der Ferrari-Box nicht ablenken und holt sich den Sieg vor Kimi Räikkönen (McLaren) und Rubens Barrichello im zweiten Ferrari.

Williams-Pilot Juan Pablo Montoya, der vom dritten Startplatz ins Rennen ging und acht Runden auf Platz eins verbrachte, muss in der 33. von 69 Runden mit Motorschaden aufgeben. Jenson Button (BAR; 4.), David Coulthard (McLaren; 5.), Ralf Schumacher (Williams; 6.), Mark Webber (Jaguar; 7.) und Jarno Trulli (Renault; 8.) belegen die weiteren Punkteränge, bevor sich die Formel 1 für elf Jahre aus Österreich verabschiedet.

2002

Rubens Barrichello (Ferrari) dominiert das gesamte Wochenende. Zusammen mit Teamkollege Michael Schumacher lässt der Brasilianer der Konkurrenz keine Chance, doch bei der Zieldurchfahrt gibt es ein riesiges Pfeifkonzert der Zuschauer, weil Schumacher mittels Stallregie an Barrichello vorbei dirigiert wird und so den Sieg geschenkt bekommt. Juan Pablo Montoya (Williams; 3.) komplettiert im Rahmen einer diskussionswürdigen Siegerehrung der beiden Ferrari-Piloten das Podest.

Rubens Barrichello, Michael Schumacher

Die Szene aus dem Jahr 2002 war nicht der erste Ferrari-Skandal in Österreich... Zoom

Aufregung auch schon vorher im Rennen: Nick Heidfeld verliert seinen Sauber bei der Anfahrt auf die Remus-Kurve aus der Kontrolle und trifft den Jordan von Takuma Sato rücklings mit voller Wucht. Wie durch ein Wunder verlassen beide Piloten ihre Wracks unverletzt.

2001

David Coulthard (McLaren) fährt vom siebten Startplatz zum Sieg und widmet diesen dem tags zuvor bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückten Motoreningenieur und Ilmor-Mitbegründer Paul Morgan. Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) liefert sich in der Anfangsphase des Rennens ein packendes Duell mit dem neben ihm aus Reihe eins gestarteten Juan Pablo Montoya (Williams). In der Remus-Kurve kommt es zur Beinahe-Kollision, woraufhin beide zurückfallen.

Während für Montoya in der 42. Runde aufgrund eines Hydraulikdefekts Feierabend ist, bekommt Schumacher in der letzten Runde den zweiten Platz geschenkt, weil Teamkollege Rubens Barrichello von Ferrari auf Rang drei zurückgepfiffen wird.

2000

McLaren hat das Spielberg-Wochenende komplett im Griff. Mika Häkkinen fährt von der Pole-Position zum Sieg. Zweiter wird Häkkinens Teamkollege David Coulthard, der auch im Qualifying auf Platz zwei fuhr. Mitfavorit Michael Schumacher (Ferrari) wird in der ersten Kurve des Rennens von Ricardo Zonta (BAR) getroffen und muss aufgeben.

Für Ferrari fährt Rubens Barrichello Platz drei nach Hause. Nach dem Rennen wird am Auto von Sieger Häkkinen entdeckt, dass an der Elektronikbox Siegel fehlten. Der Finne darf seine Punkte behalten, dem Team jedoch werden zehn Zähler gestrichen. Die beiden Prost-Piloten Jean Alesi und Nick Heidfeld beenden das Rennen nach einer teaminternen Kollision in Runde 42 nicht.

1999

In Abwesenheit von Michael Schumacher, der sich zwei Wochen zuvor in Silverstone bei einem Unfall das Bein brach, fährt Eddie Irvine für Ferrari zum Sieg. Zweiter wird David Coulthard (McLaren). Im Lager der Silberpfeile von McLaren-Mercedes hängt der Haussegen allerdings schief, nachdem Coulthard in Runde eins in der Remus-Kurve seinen von der Pole-Position gestarteten Teamkollegen Mika Häkkinen umgedreht hatte. Häkkinen muss sich schließlich mit Platz drei begnügen.

David Coulthard (McLaren-Mercedes)

Wie Ferrari holte auch McLaren drei Siege auf dem A1-Ring Zoom

1998

Nach einem wetterbedingt chaotisch verlaufenen Qualifying, das Giancarlo Fisichella (Benetton) und Jean Alesi (Sauber) aus Startreihe eins losfahren sah, gewinnt Mika Häkkinen (McLaren) vor Teamkollege David Coulthard. Der von Startplatz 14 ins Rennen gegangene Schotte wird in der ersten Runde in der Remus-Kurve in eine Kollision im Mittelfeld verwickelt, muss einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen und sich anschließend nach vorn kämpfen.

Michael Schumacher (Ferrari) rutscht in der Jochen-Rindt-Kurve von der Strecke und muss sich eine neue Nase abholen. Der Deutsche beendet das Rennen nach einer Aufholjagd auf dem dritten Platz - allerdings nur, nachdem ihn Teamkollege Eddie Irvine wegen eines angeblichen Bremsproblems vorbeiließ.

1997

Beim Formel-1-Comeback in Österreich nach zehn Jahren Pause holt sich Jacques Villeneuve (Williams) die Pole-Position und den Sieg. David Coulthard (McLaren) wird Zweiter vor Heinz-Harald Frentzen im zweiten Williams.

Eine spektakuläre Kollision zwischen Jean Alesi (Benetton) und Eddie Irvine (Ferrari) in der Remus-Kurve bleibt ohne Folgen. Der lange Zeit in Führung gelegene Jarno Trulli (Prost) muss in der 59. von 71 Runden mit Motorschaden aufgeben. Für Gerhard Berger (Benetton) markiert das Österreich-Comeback der Formel 1 den letzten Auftritt in der Heimat. Ende der Saison zieht sich der Trioler nach insgesamt 210 Grand-Prix-Starts vom aktiven Rennsport zurück.

In den Jahren 1970 bis 1987 wurde der Große Preis von Österreich 18 Mal auf dem alten Österreichring - der ursprünglichen Version der steirischen Grand-Prix-Strecke - ausgetragen. Das Formel-1-Debüt in Österreich (1964) erfolgte allerdings auf dem Flugplatzkurs von Zeltweg.