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Villeneuve: "Alle künstlichen Elemente verbieten"

Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve lässt kein gutes Haar an der aktuellen Formel 1 und schlägt einen Rundumschlag vor

(Motorsport-Total.com) - Nicht erst, aber vor allem seitdem Pirelli zu Beginn der Saison 2011 die Rolle des alleinigen Reifenlieferanten für alle Formel-1-Teams von Bridgestone übernommen hat, dreht sich in der Königsklasse (fast) alles um die schwarzen Gummis. Seien es der Einfluss der Reifen auf die Rennstrategie und damit auf das Ergebnis, auf die Stimmung der Teams untereinander wie im Falle Red Bull vs. Mercedes oder aber auf die Sicherheit aller Beteiligten wie vor neun Tagen in Silverstone gesehen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve kann mit KERS, DRS und Co. nicht viel anfangen Zoom

Für Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve steht hinsichtlich des Reizthemas Reifen fest: "Auf diesem Gebiet ist zu viel Politik im Spiel." So kritisiert der kritikfreudige Kanadier die Haltung der Teams Ferrari, Lotus und Force India, die nach dem Silverstone-Debakel nun doch eingeführten Reifen zunächst abzuweisen und damit einen bereits für Anfang Juni in Montreal geplanten Einsatz zu verhindern.

"Anstatt an das Wohl der Formel 1 zu denken, denkt jeder nur an sich selbst. Erst nach den Reifenplatzern in Silverstone hat die FIA die neuen Reifen aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben", schüttelt Villeneuve gegenüber 'El Pais' den Kopf und trauert den glorreichen Zeiten der Königsklasse, als noch der reine Rennsport im Vordergrund stand, hinterher

Der Formel-1-Weltmeister des Jahres 1997, der sich nach Ende seiner Grand-Prix-Karriere (Sommer 2006) auf diversen Motorsport-Bühnen - unter anderem Le Mans, NASCAR, V8-Supercars - versuchte, ohne entscheidend Fuß zu fassen, hat eine klare Vorstellung, wie die Formel 1 zum Ursprungsgedanken zurückkehren könnte: "Ich würde das Reifenmonopol abschaffen, alle künstlichen Elemente wie KERS und DRS verbieten und die Restriktionen hinsichtlich der Motorwechsel aufheben. Weniger Regeln, dafür mehr echten Rennsport, ähnlich wie in der NASCAR."