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Deutsche beim Heimspiel voran: Vettel vor Rosberg

Red Bull vs. Mercedes auf dem Nürburgring: Sebastian Vettel und Nico Rosberg waren am Freitag die Schnellsten - Jules Bianchi muss mit Magenproblemen aufgeben

(Motorsport-Total.com) - Schönes Wetter und konkurrenzfähige Deutsche: Die Veranstalter auf dem Nürburgring können sich nach dem Freitagstraining die Hände reiben. Denn nach der doppelten Mercedes-Bestzeit am Vormittag setzte sich im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Deutschland Sebastian Vettel (Red Bull) vor Nico Rosberg (Mercedes) an die Spitze.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Mark Webber

Die beiden Red Bulls zählen in Deutschland zu den großen Favoriten Zoom

"Mercedes war heute Morgen höllisch schnell. Das hätten wir nicht hinbekommen", gibt der Lokalmatador zu, dass die Silberpfeile an diesem Wochenende nicht einfach zu schlagen sein werden. "Am Morgen war ich nicht rundum glücklich mit dem Auto, am Nachmittag war das aber etwas besser. Die Longruns waren durch den Verkehr bestimmt. Schauen wir mal, aber ich bin ziemlich glücklich mit dem Nachmittag."

Der Weltmeister, der noch nie in Deutschland und noch nie im Juli gewonnen hat, zählt nach der beeindruckenden konstanten Performance zum engsten Favoritenkreis. Denn Red Bull musste sich auf Medium-Reifen zunächst noch hinter Mercedes anstellen, mit den weicheren Pneus reichte es dann aber für die Spitze. Und auch die Longruns in der letzten halben Stunde waren ermutigend: "Die Reifen bauen überhaupt nicht ab. Das sah bei anderen anders aus", analysiert Experte Marc Surer.

Lotus: Nur Grosjean mit Doppel-DRS

0,235 Sekunden trennten die beiden Spitzenreiter am Ende voneinander, wobei Vettel die größten Vorteile im zweiten und dritten Sektor hatte. Ebenfalls nahe dran: Mark Webber im zweiten Red Bull mit gerade mal 0,032 Sekunden Rückstand auf Rosberg und eineinhalb Zehntelsekunden Vorsprung auf die Lotus-Piloten. Die waren interessanterweise fast gleichauf, obwohl nur Romain Grosjean (+0,432) das neue Doppel-DRS hatte und nicht Kimi Räikkönen (+0,432), dessen Boxenfunk zeitweise nicht funktionierte.

Bei Fernando Alonso (Ferrari) traten die Elektrikprobleme von heute Morgen nicht mehr auf, sodass der Spanier stolze 39 Runden drehen konnte. Mit 0,640 Sekunden Rückstand war er um drei Tausendstelsekunden schneller als Teamkollege Felipe Massa. Aber Alonso war einer von jenen Fahrern, die über Graining der Vorderreifen klagten, was heute bei mehreren Teams auftrat. Nur Red Bull schien dies weitgehend im Griff zu haben.


Fotos: Großer Preis von Deutschland, Freitag


Mercedes-Doppel-DRS am Nachmittag nicht im Einsatz

"Die Vorderreifen brauchen lang, bis sie funktionieren", fiel Lewis Hamilton (8./Mercedes/+0,888) auf. Das Problem: Bei kühlen Außentemperaturen von 19 Grad Celsius ohne Sonneneinstrahlung wird zwar die Oberfläche der Reifen durch die Reibung heiß, nicht aber der gesamte Reifen durch und durch. Dadurch rubbelt sich das Gummi der Lauffläche in Form von kleinen Körnern ab - ein Phänomen, das man als Graining bezeichnet.

Jenson Button (McLaren/+1,152) und Paul di Resta (Force India/+1,381) komplettierten die Top 10, noch vor Adrian Sutil (Force India/+1,408), der seine erste schnelle Runde auf den weichen Reifen im Kiesbett der letzten Runde wegwarf. Nico Hülkenberg (Sauber) belegte Rang 15. Irgendwo dazwischen landeten die beiden Toro Rossos, die keinen so starken Eindruck machen wie noch vor einer Woche in Silverstone.

Erschreckend: Zu den "üblichen Verdächtigen" am Ende des Feldes muss man neben Caterham und Marussia bald auch Williams zählen. Marussia-Pilot Jules Bianchi war indes mit zehn Runden der am wenigsten fleißige Fahrer des Nachmittags, aber das hatte auch einen Grund: "Wir haben sein Programm abgebrochen, weil er Magenprobleme hat. Da ist es besser, wenn er sich ausrastet", lässt das Team via Twitter ausrichten.