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  • 23.05.2013 22:50

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

McLaren & Honda: Und wann geht's auf die Strecke?

Ab 2015 startet McLaren wieder mit Honda-Motoren, doch die Testarbeit dürfte schon wesentlich eher beginnen - Vereinfachte Motorinstallation als Sprungbrett?

(Motorsport-Total.com) - Zurück in die Zukunft. Und das vielleicht schon viel eher als gedacht. Denn McLaren und Honda werden ihre Partnerschaft auf Motorenseite sicher nicht erst zur Saison 2015 in die Tat umsetzen. Die große Frage aber ist: Wann genau geht McLaren erstmals wieder mit einem Honda-Motor auf die Strecke? Allzu viele Möglichkeiten bietet das Formel-1-Reglement den Rennställen schließlich nicht.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Mercedes fahren, Honda testen: Ab 2014 könnte McLaren zweigleisig operieren Zoom

Weshalb hinter den Kulissen bereits erste Überlegungen angestellt werden, wie der Wechsel von Mercedes- zu Honda-Aggregaten am besten zu bewerkstelligen ist, sodass McLaren und Honda gleich 2015 richtig durchstarten können. Läge es da nicht nahe, dass das britische Traditionsteam seinem neuen Motorenpartner einfach ein Chassis an die Hand gibt, das die Japaner nutzen können?

Schöne Idee, aber leider nicht umsetzbar, meint McLaren-Sportchef Sam Michael. "Die Testregeln lassen es nicht zu, dass wir ihnen ein 2014er-Chassis überlassen. Ein 2013er-Auto scheidet ebenfalls aus, weil da ja noch ein V8-Motor verbaut ist." Was unterm Strich bedeutet: Die ersten gemeinsamen Testfahrten werden McLaren und Honda sehr wahrscheinlich auf einer virtuellen Strecke absolvieren.

Mercedes im Rennen, Honda beim Testen?

"Die Simulatoren und Prüfstände sind jetzt viel besser. Du befindest dich dort in einer kontrollierten Umgebung, in der du viele Dinge mit dem Motor anstellen kannst, ehe er überhaupt erstmals im Auto ausprobiert wird", erklärt Michael. "Natürlich willst du vor allem Letzteres tun, aber das müsste dann während der normalen Testtage, die McLaren während der Rennsaison zustehen, geschehen."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco


Apropos: Möglich ist, dass die Formel 1 die Testregeln lockert, um den Teams den Umstieg auf das neue Motorenreglement zu erleichtern. Davon könnte das McLaren-Honda-Gespann profitieren: In den Rennen könnte man 2014 wie bisher die Mercedes-Triebwerke einsetzen, an möglichen Testtagen die Honda-Motoren. Das Hin und Her wäre, sofern vertraglich möglich, technisch überhaupt kein Problem.

"Es wird sogar einfacher", sagt Michael und erklärt: "Ab 2014 gibt es sechs Anknüpfungspunkt am vorderen Ende des Motors zwischen Motor und Chassis sowie sechs am hinteren Ende zwischen Motor und Getriebe. Diese Positionen sind fix. Auch Dinge wie die Fahrwerkshöhe sind klar definiert." Und das bedeutet: Ein Chassis muss nicht mehr unbedingt um einen Motor herum entwickelt werden.

Alles einfacher unter dem neuen Reglement

"Das ist normalerweise die größte Aufgabe, wenn du den Motorenhersteller wechselst", meint der McLaren-Sportchef. Er fügt hinzu: "Auf das Getriebe brauchst du nun auch keine Rücksicht nehmen, denn das bleibt eh an seinem Platz. Das ist etwas, auf das die neuen Regeln ebenfalls abzielen. So werden Veränderungen aus der Sicht der Teams einfacher zu handhaben und damit auch kostengünstiger."

Ganz ohne Umbau geht ein Wechsel des Motorenlieferanten aber auch ab 2014 nicht vonstatten. "Die wahrscheinlich größte Neuerung könnte die Lufteinlässe betreffen. Dort musst du vielleicht etwas mehr verändern", sagt Michael. "Du musst dein Paket vielleicht etwas anders unter der Motorhaube unterbringen, aber das ist kein so großer Aufwand." Schwieriger wird es da schon bei der Testarbeit...