• 04.03.2013 11:36

  • von Stefan Ziegler & Roman Wittemeier

McLaren und Honda: Wie heiß ist der Flirt?

Die Gerüchte um das Comeback der legendären Partnerschaft zwischen McLaren und Honda reißen nicht ab: Die Japaner lächeln und schütteln den Kopf

(Motorsport-Total.com) - Während die Teams die Vorbereitungen auf den ersten Grand Prix der neuen Saison abschließen, laufen im Hintergrund die Verhandlungen im Hinblick auf das Jahr 2014. Die Motoren sind das Schlüsselthema auf dem Weg zu künftigen Erfolgen. Im Zuge der Einführung der neuen 1,6-Liter-V6-Turbos könnte es zu neuen Allianzen kommen. Toro Rosso soll angeblich von Ferrari zu Renault wechseln, die Italiener haben neuerdings Marussia im Visier.

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Die Gerüchte um eine Rückkehr von Honda verdichten sich immer weiter Zoom

Nachdem Adrian Sutil seinen Deal mit Force India endlich unter Dach und Fach hat, gilt als sicher, dass Mercedes auch ab 2014 die Triebwerke für die Inder liefern wird. Die Stuttgarter sind aber auf der Suche nach weiterer Kundschaft. McLaren hat zwar eine Option auf die Antriebsstränge aus Brixworth, diese aber bislang nicht gezogen. Dass das Team aus Woking sich bislang noch nicht zum Motorenpartner für 2014 geäußert hat, bringt viele Spekulationen mit sich.

Seit Monaten halten sich Gerüchte, dass McLaren die frühere Partnerschaft mit Honda wieder aufleben lassen könnte. Nach Informationen von 'auto motor und sport' sind die Verhandlungen dermaßen weit, sodass schon jetzt japanische Ingenieure in Woking arbeiten, um den V6 möglichst gut einzupassen. Die Frage sei nur noch, ob Honda bereits 2014 liefert, oder erst ab 2015. In diesem Fall wäre ein Ein-Jahres-Vertrag mit Mercedes naheliegend, aber aus Gründen der Geheimhaltung auch nicht unkritisch. Honda bekäme womöglich wichtige Einblicke in die Mercedes-Technik.

Zwei Schlüsselpersonen antworten nicht

Der japanische Hersteller gibt sich beim Thema Formel 1 bislang verschlossen. Ursprünglich war bereits im November eine Entscheidung über das künftige Honda-Werksengagement neben der WTCC erwartet worden. Man sprach von einer Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten: Formel 1 oder LMP1. Ein Vorstandsbeschluss diesbezüglich lässt immer noch auf sich warten. Im Hintergrund laufen allerdings einige Vorarbeiten, die auf die Königsklasse hindeuten.

Fragt man bei den Verantwortlichen des Honda-WTCC-Werksprogrammes nach dem Thema Formel 1, dann erntet man derzeit nur Lächeln und eine freundliche Entschuldigung, dass man zu diesem Thema nichts sagen dürfe. Dementis gibt es nicht, sondern eher versteckte Andeutungen, dass ein solches Engagement durchaus interessant sei. Der WTCC-Motor wird in Japan gebaut, der Formel-1-Antriebsstrang soll angeblich in Großbritannien und der Schweiz entwickelt werden.

Gerüchten zufolge spielen im Rahmen dessen zwei Personen wichtige Schlüsselrollen: Gilles Simon und Osamu Goto. Der Franzose und der Japaner haben eine gemeinsame Vergangenheit bei Ferrari. Simon war zuletzt als Entwickler im gescheiterten Motorenprojekt von Craig Pollock (PURE) aktiv. Die Pläne aus diesem abgebrochenen Programm sind angeblich an das Schweizer Unternehmen Hyten verkauft worden. Im Projekt "Millenium Engine Concpet" arbeitet man eng mit GEO Technology zusammen. Chef dort ist Goto.

Der Japaner war nicht nur in der Vergangenheit im Honda-Formel-1-Programm involviert, sondern pflegt auch jetzt noch äußerst enge Kontakte zum Hersteller. Gotos Unternehmen bereitet die Honda-Einsatzmotoren für die Moto2 vor. Auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com', inwieweit man in ein mögliches Formel-1-Programm von Honda eingebunden sei, antwortete weder Goto noch Pollock. Der Ball liegt derzeit beim Vorstand von Honda.