Lauda über Vettel: "Schwerer Fehler"

Der teaminterne Kampf der Red-Bull-Piloten stößt auch bei Niki Laude auf Unverständnis: "Der Renngeist ist mit Sebastian durchgegangen"

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel bot den Zuschauern des Rennens in Sepang eine tolle Unterhaltung, doch am Kommandostand von Red Bull sorgten die Manöver von Weltmeister Vettel für Kopfschütteln. Obwohl man den Deutschen aufforderte, die Position zu halten, attackierte er den in Führung liegenden Teamkollegen entschlossen und holte sich damit den Sieg beim zweiten Rennen der Saison 2013.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Sebastian Vettel

Zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel herrscht derzeit Eiszeit Zoom

Webber machte seinem Unmut über das Verhalten seines Teamkollegen bereits auf dem Podium Luft, was Vettel animierte, sich in der Pressekonferenz zu entschuldigen. "Sebastian hat sich entschuldigt, das bringt dem Mark aber überhaupt nichts. Der Kampf geht weiter, das steht außer Frage. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass der Sebastian generell schneller ist als der Mark. Gute Freunde werden die beiden definitiv nicht mehr", ist sich 'RTL'-Experte Niki Lauda sicher.

"Ich hätte ihm einfach die Hand gegeben und gesagt, dass es mir wirklich Leid tut. Der hat mir viel zu sehr herumgeeiert. Er hätte es besser rüberbringen können. Aber zumindest hat er sich entschuldigt", lobt der Österreicher, der genau weiß, dass Vettel ein Kämpfer ist, der zweite Plätze nicht feiert. "Das ist der Renngeist, der mit ihm durchgegangen ist. Er wollte unbedingt gewinnen und hat dann alles dafür getan."

"Man hat ja auch gesehen, wie knapp die beiden gekämpft haben. Die Angst von Christian Horner, dass dabei etwas passiert, war natürlich auch groß. Der Webber hat sich auch mit allen Mitteln verteidigt", analysiert Lauda, der sich noch gut an den Grand Prix in der Türkei vor drei Jahren erinnern kann. "Sebastian hätte sich dafür ehrlich entschuldigen müssen, das wäre besser gewesen."

"Egoisten sind sie im Rennauto alle. Er hat heute nur einfach mit aller Gewalt gegen jede Logik des Teams gewonnen. Das war ein schwerer Fehler. Mark fuhr ja nur noch mit 80 Prozent. Wenn der andere dann die letzten 20 Prozent herausholt und sich nicht an Vereinbarungen hält, ist das nicht vernünftig. Die Entschuldigung war da, aber sie hätte ehrlicher sein sollen", so Lauda.