Caterham war Petrows einzige Option

Managerin Oksana Kossatschenko gibt zu, dass Caterham die einzige Möglichkeit auf einen Stammplatz war, schaut sich aber nach Alternativen um - Kritik an die Heimat

(Motorsport-Total.com) - Die Bestätigung von Giedo van der Garde bei Caterham war für Witali Petrows Formel-1-Hoffnungen ein Schlag ins Gesicht. Der Russe wähnte sich beim Rennstall, für den er in der vergangenen Saison unterwegs war, gut im Rennen. Schließlich war er es, der den wichtigen zehnten Konstrukteursplatz mit seinem elften Rang im Saisonfinale von Brasilien absichern konnte und so dem Team einen Millionen-Boost einbrachte. Mit dem Russland-Grand-Prix in Aussicht erhoffte man sich im Petrow-Lager zudem gute Vermarktungsaussichten und Unterstützung aus dem Heimatland. Doch die Puzzleteile fügten sich am Ende nicht zusammen, und so erhielt der Niederländer den Vorzug.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow, Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Petrow raus: Oksana Kossatschenko kann Bernie Ecclestone ihr Leid klagen Zoom

Wie es nun mit Petrow weitergeht, ist noch ungewiss. Sollte Marussia, mit denen der Russe sowieso nicht verhandelt hat, Luiz Razia bestätigen, wäre nur noch bei Force India ein Stammcockpit zu vergeben. Seine Managerin Oksana Kossatschenko gesteht bereits gegenüber 'R-Sports' ein, dass Caterham die "einzige Möglichkeit" gewesen sei, um in der Formel 1 zu bleiben.

"Wir wussten bereits ein paar Tage von der Entscheidung des Teams, das haben wir zu akzeptieren", so die Managerin. "Aber ich würde nicht sagen, dass wir es nicht erwartet haben", fügt sie an. Deswegen werde man sich nun nach einer anderen Lösung für den ersten Russen in der Formel 1 umschauen. "Es gibt ein paar Angebote für Witali, in der Formel 1 und im Paddock zu bleiben. Wir müssen nun entscheiden, was das Beste für uns ist." Ein Cockpit außerhalb der Königsklasse ist aber "wahrscheinlich keine Option".

Fehlende Unterstützung aus Russland

Dass es bei Caterham am Ende nicht für ein Stammcockpit gereicht hat, schreibt die Managerin weniger sportlichen Fakten, sondern eher finanziellen Hintergründen zu, schließlich hat van der Garde sich in vier Jahren GP2 nicht sonderlich hervorgetan. Im gleichen Atemzug kritisiert Kossatschenko die fehlende Unterstützung aus der Heimat: "Wir müssen den Grand Prix in Sotschi in irgendeiner Weise promoten. Und sie machen damit einen großen Fehler", spricht sie auf ausgeschlagene Sponsorenunterstützung aus Russland an.

Dabei sei die aktuelle Situation in der Formel 1 eben so, dass ein noch nicht etablierter Fahrer auf die Hilfe von Sponsoren angewiesen sei, um einen Platz in der Königsklasse zu bekommen: "Die Formel 1 ist im Moment sehr teuer. Eigentlich ist es kein Sport mehr, es ist mehr eine Show", kritisiert die Managerin. "Ich glaube, dass wir mehr und mehr und mehr Bezahlfahrer haben."

Ironischerweise galt Petrow bei seinem Formel-1-Debüt bei Renault 2010 auch als Paydriver, weil er viel Geld für seinen Sitz bezahlen musste, doch Kossatschenko winkt ab: "Ich glaube, dass ein Fahrer, der in drei Jahren seine Möglichkeiten in der Formel 1 unter Beweis gestellt hat, es verdient, unterstützt zu werden." Auf die Managerin kommt wohl noch viel Arbeit zu, wenn 2014 ein Russe bei seinem Heimatrennen in der Startaufstellung stehen soll.