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  • 31.01.2013 14:09

Grünes Licht für die "Grüne Hölle"

Der Deutschland-Grand-Prix findet nach der Einigung zwischen der Betreibergesellschaft und Bernie Ecclestone auf dem Nürburgring statt: Aufatmen

(Motorsport-Total.com/SID) - Weltmeister Sebastian Vettel war einfach nur glücklich und die ganze Region atmete auf: Der Nürburgring wird am 7. Juli 2013 Austragungsort des deutschen Formel-1-Rennens sein. Vettel und Co. dürfen in der Eifel wieder kräftig Gas geben. Nach langen und zähen Verhandlungen einigten sich der allmächtige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und die Nürburgring-Betreibergesellschaft NBG am späten Mittwochabend auf einen Vertrag. Über die Details wurde Stillschweigen bewahrt.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Die Motoren werden in der Eifel auch 2013 wieder aufheulen

Für Vettel war die Formel-1-Welt am Donnerstagmorgen wieder in Ordnung, denn der Kurs liegt dem Heppenheimer am Herzen. "Der Nürburgring ist jedem ein Begriff und für uns alle ist es sehr wichtig, den Grand Prix dort zu fahren. Wir haben immer sehr viel Spaß auf dem Nürburgring, nicht nur auf der Formel-1-Strecke, sondern auch der Mythos Nordschleife ist etwas ganz Besonderes. Dieses Erlebnis darf man nicht aussterben lassen", teilt der Red-Bull-Star mit.

Tradition spricht für Strecke

Während der Verhandlungen hatte Vettel mitgezittert und seine Liebe zum Ring so ausgedrückt: "Leider habe ich nicht genug Geld, um ihn zu kaufen." Auch Ecclestone verwies in seiner Erklärung auf die Tradition der Eifel-Strecke. "Ich schätze den Nürburgring und seine Geschichte sehr. Auch heute stellt die Grand-Prix-Strecke höchste Anforderungen an Fahrer und Teams. Gerne habe ich mich für die Austragung der Formel 1 am Nürburgring eingesetzt, um diese Traditionsstrecke zu erhalten", erklärt der 82-Jährige.

Mit der Entscheidung für den "Ring" und die strukturschwache Eifel-Region ist die lange Zeit der Unsicherheit über den Austragungsort der Königsklasse in Deutschland vom Tisch. Danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Nach der Pleite des Nürburgrings im vergangenen Juli bekämpften sich die beteiligten Parteien. Die Nürburgring GmbH (NG) konnte ihre Zinsen für einen 330-Millionen-Euro-Kredit nicht mehr bezahlen.

Ausrichterfrage weiter ungeklärt

Erst im vergangenen November kam es zu einem Vergleich zwischen der Betreibergesellschaft Nürburgring Automotive GmbH (NAG) und der insolventen staatlichen NG. Die damaligen Pächter machten daraufhin Ecclestone ein Angebot, das dieser jedoch jüngst zurückwies. Ecclestone verhandelte lieber wieder mit der NBG und deren Geschäftsführer Karl-Josef Schmidt. Dies führte am Mittwoch zum ersehnten Erfolg.

Noch ist allerdings offen, ob das Rennen als Großer Preis von Deutschland oder als Großer Preis von Europa ausgetragen wird. Sollte der Automobilclub von Deutschland (AvD) sportlicher Ausrichter bleiben, bleibt es beim Großen Preis von Deutschland. Übernimmt der ADAC wie angestrebt dessen Rolle, würde das Rennen den Europa-Titel vom gestrichenen Valencia-Rennen erben. Dabei sind offenbar auch finanzielle Aspekte von Bedeutung.

"Wir stehen in Verhandlungen mit dem Nürburgring." AvD-Sprecherin von der Heide

Würde der AvD Veranstalter, würden der Betriebergesellschaft NBG vermutlich erhebliche Kosten entstehen. Würde jedoch der ADAC das Rennen durchführen, kämen auf die NBG keine Kosten hinzu. AvD-Sprecherin Cathrin von der Heide sagt: "Wir stehen derzeit in Verhandlungen mit dem Nürburgring (NBG), der seinerseits auch mit dem ADAC spricht. Sobald eine Entscheidung über den sportlichen Ausrichter des Formel-1-Rennens gefallen ist, werden wir das kommunizieren."