McLaren: Mit Weltraumtechnologie zum Erfolg

McLaren möchte die Telemetrieüberwachung am liebsten auch auf die Fahrer ausdehnen und arbeitet dazu unter anderem mit der NASA zusammen

(Motorsport-Total.com) - Sensoren sind einer der häufigsten Bestandteile eines Formel-1-Autos: Ob Reifentemperatur, Öldruck oder Lenkkräfte: Hunderte von Sensoren messen permanent die verschiedensten Werte und übermitteln sie in Echtzeit an die Box, wo sie von Ingenieuren ausgewertet werden. Was die Fahrzeuge betrifft, ist die Telemetrie-Überwachung flächendeckend etabliert. Anders sieht es jedoch bei den Fahrern aus.

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McLaren sieht bei der Telemetrie noch ungeahnte Möglichkeiten Zoom

Zwar gibt es die Möglichkeit, Herzfrequenz oder Körpertemperatur zu überwachen, doch bei McLaren träumt man noch von wesentlich mehr: "Ich würde mir mobile Sensoren wünsche, mit denen wir die Körperfunktionen unserer Fahrer überwachen können", sagt Geoff McGrath, Geschäftsführer der Tochterfirma McLaren Applied Technologies. Hier sieht er, vor allem während des Rennens, eine Menge Potenzial.

"Wenn wir Dehydrierung, Stress oder die kognitive Leistungsfähigkeit live messen könnte, würden wir auch außerhalb des Rennsports gewaltig davon profitieren", hat McGrath auch die Geschäftsfelder seines Unternehmens außerhalb des Motorsports im Blick. "Ich könnte mir militärische oder medizinische Anwendungsmöglichkeiten vorstellen."

Dabei blickt McLaren auch über den Tellerrand hinaus und setzt auf Entwicklungen aus der Weltraumforschung. "Wir arbeiten in diesem Bereich mit der NASA (US-Weltraumbehörde) und der ESA (europäische Weltraumbehörde, Anm. d. Red.) zusammen", so McGrath. "Wir erproben derzeit Sensoren aus dem Weltraumbereich, die bei der geplanten benannten Marsmission verwendet werden sollen. Davon sind wir zwar noch weit entfernt, aber die Sensoren existieren schon."

McGrath sieht in diesem Bereich großes Potenzial. Um das Unternehmen weiter an der Spitze der technologischen Entwicklung zu halten, will er auch zukünftig von der Expertise externen Wissenschaftler profitieren: "Wir wollen eng mit den führenden wissenschaftlichen Institutionen auf der Welt zusammenarbeiten. Wir wollen zu den ersten Anwendern neuer Technologien zählen, das ist unser Forschungsansatz", so McGrath.