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Infiniti hofft, dass die "Red-Bull-ness" abfärbt

Andreas Sigl von Red-Bull-Titelsponsor Infiniti erläutert die Hintergründe und Ziele des Formel-1-Engagements des Nissan-Ablegers

(Motorsport-Total.com) - Nachdem jahrelang außer der eigenen Marke auf den Red-Bull-Autos kaum Sponsoren zu sehen waren, öffnet sich der Rennstall in diesem Bereich immer mehr. Ab der kommenden Saison hat das Team mit Infiniti sogar einen Titelsponsor. Das Team wird dann offiziell "Infiniti Red Bull Racing" heißen. Der Automobilhersteller Infiniti, eine Firma des Nissan-Konzerns, ist bereits seit März 2011 Partner des österreichisch-britischen Rennstalls. Ab 2013 wird Infiniti Titelsponsor, aber auch technischer Partner.

Titel-Bild zur News: Infiniti

Infiniti wird ab der Saison 2013 Titelsponsor von Red Bull Zoom

"Unsere Zusammenarbeit begann in der Saison 2011. Bereits zur Saisonhalbzeit hatten wir unsere Partnerschaft sowohl zeitlich als auch bei der Darstellung der Marke erheblich ausgebaut", wird Andreas Sigl, der im Hause Infiniti für die Formel-1-Aktivitäten verantwortlich ist, vom Magazin 'SportsPro' zitiert. In Zeiten, in denen die Formel 1 zunehmend auf die Nutzung von Energierückgewinnungssystemen (KERS) setze, sei Infiniti für Red Bull der richtige Partner.

Daher habe sich der Hersteller entschlossen, das Engagement auszuweiten und wurde Titelsponsor des Teams. "Wir wollen uns aber nicht in den Betrieb des Teams einmischen, dass kann ein Rennstall besser als ein Unternehmen", stellt Sigl klar. "Aber in technischer Hinsicht haben wir uns ihnen geöffnet, und Christian (Horner, Teamchef) und Adrian (Newey, Technischer Direktor, Anm. d. Red.) haben verstanden, dass wir ihnen eine Menge bieten können und ein guter technischer Partner sind."

Infiniti will vom Red-Bull-Image profitieren

In den ersten beiden Jahren der Zusammenarbeit sei es Infiniti vor allem darum gegangen, die Marke ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu bringen. "Jetzt können wir weiter gehen, damit die Leute verstehen, dass wir keine Bank oder Versicherung sind oder Lautsprecher herstellen, sondern Autos", sagt Sigl. Dazu werde der Markenname auf "geschmackvolle und kreative Weise" noch deutlicher sichtbar sein.

Dabei ist sich Infiniti jedoch der Tatsache bewusst, dass Red Bull selbst schon eine starke Marke ist. Sigl glaubt jedoch an eine gute Koexistenz beider Marken und hofft, dass Infiniti vom positiven Image des Energy-Drink-Herstellers profitiert: "Wir hoffen, dass ein Teil der 'Red-Bull-ness' auf uns abfärbt. Die Tatsache, dass Infiniti der erste Titelsponsor des Red-Bull-Teams ist, sorgt bei Sigl nicht für Sorgenfalten.

Technische Partnerschaft von Team und Hersteller

"Wir können auf die Erfahrung von zwei Saisons zurückblicken und waren bisher schon einer der größten Partner. Es ist nicht so, als würden wir hereinkommen und den Laden übernehmen." Außerdem sei die Partnerschaft mit einer Dauer von fünf Jahren langfristig angelegt. In diesem Zeitraum sollen laut Sigl beide Partner voneinander profitieren: "Ob es nun ein technischer Beitrag von uns für das Team ist, zum Beispiel ein Energierückgewinnungssystem, oder ein Beitrag des Teams bei der Entwicklung unserer Serienfahrzeuge, es soll für beide Seiten lohnenswert sein."

Sebastian Vettel und Niki Lauda

Schon bisher war Vettel bei Medienauftritten im Infiniti unterwegs Zoom

Eine mögliche technische Zusammenarbeit wäre aus Sicht von Infiniti jedoch nur ein positiver Nebeneffekt. "Unser Ansatz kommt vor allem aus der Perspektive des Marketing", erklärt Sigl. Infiniti erwartet daher auch, dass Teammitglieder bei Veranstaltungen des Unternehmens, beispielsweise bei der Eröffnung einer neuen Niederlassung als Markenbotschafter präsent sind. Das war jedoch bereits in der Vergangenheit der Fall. So sei Red-Bull-Testfahrer Sebastien Buemi bei einem großen Event in Abu Dhabi zu Gast gewesen.

Infiniti will Trendsetter sein

"Natürlich würde sich jeder Sebastian Vettel wünsche, aber er kann nicht bei jeder Eröffnung einer Niederlassung anwesend sein", sagt Sigl. Im Bereich des Merchandising, aber bei Produkten gemeinsamer Partner wie Pirelli, sieht Infiniti Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten. "Wir wollen ein wenig von der Formel 1 in jedes unserer Autohäuser bringen", so Sigl.

Mit allen Maßnahmen will Infiniti, ähnlich wie Red Bull, Trendsetter sein: "Sie machen Dinge, die andere nicht tun, und die Medien-Maschinerie wie Red-Bull-Media-House, die dahinter steckt, ist etwas, was wir haben und andere nicht", so Sigl. "Ich hoffe, wir bringen ein wenig frischen Wind ins Fahrerlager, und wenn Bernie oder Konkurrenten und Kollegen eines Tages sagen: 'Wow, was sie machen, ist interessant', dann hilft das letztlich dem gesamten Sport."


Fotos: Infiniti kommt in die Formel 1