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  • 14.12.2012 15:08

  • von Felix Matthey

Button: Perez wird dem Druck gewachsen sein

Laut Jenson Button kann McLaren künftig den Druck, der auf seinem neuen Kollegen Sergio Perez lasten wird, gut abfedern: "Müssen ihm seinen Spielraum lassen"

(Motorsport-Total.com) - Es war die wohl spektakulärste Verpflichtung für die Saison 2013: Während die Verpflichtung Lewis Hamiltons und die damit verbundene Entlassung Michael Schumachers bei Mercedes abzusehen war, stellte der Wechsel von Sergio Perez von Sauber zu McLaren doch eine Überraschung dar. Zuvor war der junge Mexikaner immer wieder mit Ferrari in Verbindung gebracht worden, war er doch Teil des Nachwuchsprogramms der Italiener.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button ist von seinem neuen Teamkollegen Sergio Perez überzeugt Zoom

Die Verpflichtung des 22-Jährigen durch McLaren war die logische Konsequenz überzeugender Leistungen in seiner zweiten Formel-1-Saison: Drei Mal fuhr Perez aufs Podium und wusste vor allem beim zweiten Rennen in Malaysia sowie beim High-Speed-Spektakel in Monza zu überzeugen. In Sepang holte er mit Riesenschritten auf den späteren Sieger Fernando Alonso auf, eine ebenfalls beeindruckende Aufholjagd auf Hamilton gelang ihm in Italien.

Beim ehemaligen Weltmeister-Team McLaren - der britische Rennstall verpasste es in diesem Jahr aufgrund vieler technischer Probleme aktiv in den WM-Kampf einzugreifen - trifft Perez nun auf ein vollkommen anderes Umfeld als bei Sauber: Die Ressourcen des Teams aus Woking übertreffen die der Schweizer Mannschaft bei weitem. McLaren kann auf ein Jahresbudget von etwa 280 Millionen Euro zurückgreifen, das Budget von Sauber beträgt gerade einmal 70 Millionen Euro. Zudem ist die Zahl der Mitarbeiter viel höher.

Ansprüche bei McLaren enorm hoch

Ebenfalls höher sind die Ansprüche bei McLaren: Von Perez wird künftig erwartet, mit seinem neuen Teamkollegen Jenson Button mitzuhalten, sprich: Siege einzufahren und um den Titel zu kämpfen. Dies dürfte eine Menge Druck mit sich bringen und es bleibt abzuwarten, wie gut Perez damit umgehen kann. Kollege Button sieht dahingehend keine wirklichen Probleme.

Sergio Perez

Perez will mit McLaren auf Anhieb Weltmeister werden Zoom

"Wenn du etwas gut kannst und dir dessen auch bewusst bist, dann spürst du den Druck bei einem Team, das so konkurrenzfähig aufgebaut ist wie McLaren, gar nicht so stark", sagt Button gegenüber 'Autosport'. "Der Druck ist natürlich höher, aber ich glaube nicht, dass er ihn so stark fühlen wird."

Button: "Müssen ihm einen Spielraum lassen"

Seit Bekanntwerden der Verpflichtung lief es für Perez sportlich gesehen enttäuschend: In den letzten sechs Saisonrennen blieb der ehemalige GP2-Pilot punktelos und fiel vor allem durch ungestüme Fahrmanöver auf, infolge derer er sich kritischen Stimmen ausgesetzt sah. "Ich denke, dass Checo (Perez' Spitzname; Anm. d. Red.) einem großen Druck ausgesetzt war, vor allem durch die Medien", schätzt Button die Lage ein.

"Wir müssen ihm aber einfach einen Spielraum lassen", gibt der Weltmeister von 2009 zu Bedenken. "Ihm steht ein sehr wichtiger Winter bevor und wir müssen abwarten, wie gut er im nächsten Jahr sein wird. Ich denke aber, dass er einen guten Speed und ein gutes Verständnis für Rennautos bewiesen hat." Perez' Erwartungen für 2013 sind bereits jetzt hoch: Der junge Mann will auf Anhieb mit McLaren Weltmeister werden.


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis von Brasilien