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Williams: Potenzial im Qualifying nicht umgesetzt

Williams-Pilot Pastor Maldonado kann im Qualifying in Austin nicht das Potenzial nutzen - Auch Bruno Senna unterlief in seiner besten Runde ein Fehler

(Motorsport-Total.com) - Pastor Maldonado kristallisierte sich im dritten Freien Training für den Grand Prix der USA als Geheimtipp für das Qualifying heraus. Am Vormittag setzte sich der Williams-Pilot mit der drittschnellsten Zeit in Szene. Im Abschlusstraining konnte der Venezolaner diese Performance aber nicht reproduzieren. Es wurde der zehnte Startplatz. Seinem Williams-Teamkollegen Bruno Senna unterlief ein Fehler, weshalb er in Q2 hängen blieb. Der Brasilianer wird im Rennen von Startplatz elf angreifen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Die Reifentemperatur hat bei Pastor Maldonado in Q3 nicht gepasst Zoom

"Q1 lief mehr oder weniger nach Plan", beginnt Senna seine persönliche Analyse des Qualifyings. "Ich bin eine gute Runde gefahren und habe dabei nicht zu hart gepusht. In Q2 fühlte ich in meiner zweiten fliegenden Runde, wie die Reifen gut hafteten. Die Reifen fingen also zu arbeiten an. Deshalb war ich zuversichtlich, weil meine Zeiten auch besser wurden." Denn zusätzlichen Grip nutzte Senna aber nicht optimal.

"Dann bin ich in Kurve 19 von der Ideallinie abgekommen. Das war frustrierend, weil die Reifen schmutzig wurden. Das bedeutete Game Over, denn wenn die Reifen schmutzig sind, dann ist auch die Reifentemperatur beim Teufel. Durch diesen Zwischenfall war meine beste Runde dahin", ärgert sich der Brasilianer. "Danach versuchte ich zu pushen, aber es war von den Reifen nicht mehr drin. Das war frustrierend, denn ich hätte es sicher ins Q3 geschafft."

"Wo ich in Q3 gelandet wäre, ist natürlich schwierig zu sagen. Das Auto hatte sicher das Potenzial für die Top sechs oder sieben. Es ist natürlich frustrierend zu wissen, dass mich dieser große Fehler den Einzug ins Q3 gekostet hat. Manchmal habe ich damit zu kämpfen zu sehen, wo ich die Zeit auf der Strecke finde. Es ist aber auch eine Frage, wie viel Streckenzeit ich habe", richtet Senna die Kritik an die Williams-Verantwortlichen.


Fotos: Williams, Großer Preis der USA


Senna kritisiert Williams wegen Bottas-Einsätzen

"Wenn ich ein komplettes Wochenende absolvieren kann, dann macht das einen Unterschied. Ich hatte genug Zeit, um an der Strategie und der Abstimmung des Autos zu arbeiten. Deshalb wusste ich heute, welche Richtung wir nehmen mussten. Das macht einen großen Unterschied. Jetzt weiß ich auch, wie groß der Schaden in diesem Jahr war, wenn ich nicht im ersten Freien Training fahren konnte. So ist es aber eben. Jetzt hatte ich ein starkes Wochenende", streicht Senna heraus.

In Austin musste er am Freitag im ersten Training sein Auto nicht an Testfahrer Valtteri Bottas abgeben. Trotz des nicht ganz optimal verlaufenen Qualifyings ist Senna für den Grand Prix zuversichtlich. "Wenn ich mir unsere Rennsimulation vom Freitag ansehe, dann sieht es für das Rennen gut aus. Die Strecke hat sich auch kontinuierlich verbessert und es entwickelte sich mehr Grip. Wir wissen, dass wir ein starkes Rennauto haben. Spritbereinigt war ich am Freitag das sechstschnellste Auto bei der Rennsimulation. Das war gut."

Dagegen schaffte Maldonado den Einzug in Q3, doch mehr als Platz zehn war dann auch nicht möglich. "Bei den Reifen passte der Druck und die Temperatur nicht", begründet der Sieger von Barcelona. "Deshalb musste ich mit dem Auto kämpfen. Es war enttäuschend, aber ich habe es immerhin noch in die Top 10 geschafft. Das ist an jedem Wochenende unsere Mission." Es wäre seiner Meinung aber mehr möglich gewesen. "Ich hätte es leicht in die Top 5 schaffen können, aber uns sind Fehler unterlaufen. Wir werden es im Rennen sehen. Unsere Basis ist sehr stark."

Bruno Senna

Bruno Senna sieht sich durch die Bottas-Einsätze am Freitag beeinträchtigt Zoom

Maldonado: Alles hängt von den Reifen ab

Wie bei allen anderen Teams standen auch bei Williams die Reifen im Fokus. "Es hängt von den Runden ab", erklärt Maldonado. "Selbst wenn man 50 Runden fährt, kann der Reifendruck nicht passen. Es ist sehr kalt und der Asphalt ist sehr eben. Die Reifen sind außerdem sehr hart. Das hat uns in Q3 getroffen. Das wird im Rennen auch der Fall sein: Wenn bei jemandem die Temperatur oder der Druck nicht passt, kann das einen Unterschied von ein bis zwei Sekunden machen", streicht er hervor.

"Gestern gab es keinen Grip und wir waren verloren. Am Freitag haben wir lange gearbeitet, um diese neue Strecke zu verstehen. Im dritten Training war ich sehr schnell. Leider hat es dann in Q3 nicht gepasst. Daraus haben wir aber gelernt und wir werden es morgen umsetzen. Mit der Pace, die wir am Vormittag gezeigt haben, werden wir im Rennen stark sein."

Maldonado wird von der linken Seite der Startaufstellung starten. Diese wird als schlechter angesehen, weil dort der Grip geringer ist. Der 27-Jährige sieht es aber locker. "Das hat man auch beim letzten Rennen gesagt. Wir müssen den Start absolvieren und dann das Rennen fahren. Das wird nicht der wichtigste Punkt des Rennens sein. Die Abstände zwischen den Autos sind recht eng, aber es liegt alles an der Reifentemperatur. Es liegt hier nicht an den Autos."

"Am Vormittag war ich nahe dran, aber am Nachmittag fehlten mir einige Zehntelsekunden. Es hängt also nicht von der Performance des Autos ab, sondern nur von den Reifen. Morgen starten wir mehr oder weniger mit den gleichen Reifentemperaturen, den gleichen Reifendrücken und dem gleichen Spritgewicht. Unsere Chancen zu attackieren sind größer und ich denke, dass wir viele Plätze gutmachen können."

"Es ist für alle auf dieser Seite gleich. Auf der gesamten Gerade ist es schwierig, denn es gibt keinen Grip. Vielleicht gibt es keinen großen Unterschied zwischen den beiden Seiten. Wir wissen es nicht. Diese Strecke ist schwer einzuschätzen, weil wir noch nie hier gefahren sind. Wie die erste Runde laufen wird, müssen wir erst herausfinden. Ich bin aber zuversichtlich. Wenn man ein gutes Auto hat, dann ist man ruhig und entspannt. Punkte werden für uns wichtig sein."

Start wird nicht entscheidend sein

Abgesehen vom Griplevel wurde im Fahrerlager auch diskutiert, wie die 24 Autos durch die erste Kurve kommen werden. Auch Maldonado hat sich seine Gedanken gemacht. "Wir müssen abwarten, wie der Start läuft. Dann werde ich in der ersten Kurve eine Entscheidung treffen. Alle erwarten in der ersten Kurve einen großen Unfall. Obwohl die Kurve sehr eng ist, ist der Radius sehr groß. Es wird sicher schwierig, aber wir werden es sehen."

"Diese Kurve ist sehr langsam. Natürlich ist es besser, wenn man in der Kurvenmitte innen ist. Wenn aber alle Fahrer innen sind und dadurch langsam sind, dann könnte man außen einige Positionen gutmachen. Die Entscheidungen sind nicht einfach zu treffen, denn es gibt nirgendwo Grip. Es ist ganz anders als auf allen anderen Strecken. Beim Start wird nur die erste Kurve wichtig sein. Danach folgt man den Vorderleuten."

Direkt nach der ersten Kurve folgt der flüssige Abschnitt, der von den Fahrern hochgelobt wird. Im Rennen könnte diese Passage aber ein Problem werden, denn wenn man auf zu überrundende Fahrer trifft, könnte man dort viel Zeit verlieren. "Auf dieser Strecke ist das ein großer Unterschied", rechnet auch Maldonado. "Wir müssen ihnen auch aus Strategiesicht fernbleiben. Man kann in wenigen Kurven viel Zeit hinter ihnen verlieren. Es ist aber vielleicht nicht so schlimm, denn alle werden nur einen Stopp machen."

Gillan: Strategie ist noch offen

Williams startet also von den Plätzen zehn und elf. WM-Punkte sind in Griffweite. Am Kommandostand grübelt man seit Freitag an der Strategie, denn es wird alles an den Reifen hängen. "Am Freitag war es schwer schwierig. Im ersten Training war die Strecke noch sehr grün. Die Fahrer haben auch die Strecke gelernt. Es ging also viel vor sich", sagt Chefingenieur Mark Gillan. "Im zweiten Freien Training war es dann etwas besser, aber immer noch schwierig. Bis zum dritten Training haben wir viele Veränderungen am Auto vorgenommen, um die Performance der Vorderreifen zu optimieren. Die Reifen waren nämlich nicht im richtigen Temperaturfenster."

"Pastor hatte am Freitag sehr zu kämpfen. Im Qualifying war er nicht sehr zufrieden. Wir sind aber glücklich, dass wir es mit einem Auto in die Top 10 geschafft haben. Bei Bruno war das Potenzial für mehr vorhanden. Pastor ist locker ins Q3 gekommen." Senna kann sich die Reifen für den Start aussuchen. Wäre für ihn die härtere Variante ein Vorteil? "Das müssen wir uns noch ansehen", meint Gillan.

"Wir haben am Freitag viele Analysen betrieben, um die Reifen besser zu verstehen. Der Freitag war aber ein sehr ungewöhnlicher Tag. Es war sehr schwierig, die Unterschiede zwischen den beiden Reifenmischungen zu bewerten." In den Trainings hatte sich angedeutet, dass Williams schneller ist als die Plätze zehn und elf. Sollte sich das auch im Rennen herausstellen, dann müssen Maldonado und Senna überholen. "Hier wird das Überholen einfacher sein", meint der Chefingenieur im Gegensatz zu vielen Fahrern. "Nicht nur wegen DRS, sondern weil viele Fahrer von der Strecke abkommen werden. Das haben wir in den Trainings gesehen."

Pastor Maldonado

Im dritten Freien Training zeigte Pastor Maldonado mit Platz drei das Potenzial Zoom

"Das Layout der Strecke ist besser als erwartet und die Fahrer genießen es. Die Abstimmung zu finden ist aber nicht einfach. Bei der Strecke haben wir die übliche Evaluation gesehen. Alle Fahrer haben mit dem Grip zu kämpfen. Die richtige Balance zu finden, war nicht einfach. Es liegt auch an der Streckenoberfläche", beschreibt Gillan die Herausforderung für die Techniker. Im Rennen hofft er auf eine gute Punkteausbeute für Williams.

"Die Starts werden wahrscheinlich nicht so konstant sein, denn es gibt Unterschiede zwischen der linken und der rechten Seite. Unsere Starts waren in dieser Saison sehr gut. Man hat aber auch gesehen, dass es nicht einfach ist, im Qualifying eine Runde zusammenzubringen. Das liegt auch an den Charakteren der Fahrer. Wir sind in unseren Möglichkeiten eingeschränkt. Letzte Nacht haben wir die Probleme gesehen. Im Rennen sollten wir in ähnlichen Positionen wie im Qualifying sein. Unsere Longruns waren konstant."

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