WM-Duell: Verfolger legen sich noch nicht fest

Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton verloren in Abu Dhabi ihre letzte theoretische Titelchance und wollen sich in das Duell zwischen Vettel und Alonso nicht einmischen

(Motorsport-Total.com) - Neben der Tatsache, dass der Circuit of The Americas zum ersten Mal Austragungsort eines Formel-1-Rennens ist, steht der Grand Prix der USA an diesem Wochenende ganz im Zeichen des Titelkampfs zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso. Sollte die Entscheidung bereits ein Rennen vor Schluss der Saison fallen, dann kann nur der Red-Bull-Pilot schon an diesem Sonntag seinen dritten Titel bejubeln.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen

Für Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton ist der WM-Zug 2012 abgefahren Zoom

Unterdessen sind die Titelträume sowohl für Kimi Räikkönen (Lotus) als auch für Lewis Hamilton (McLaren) genau wie für alle übrigen Piloten im Feld ausgeträumt. Trotz seines Sieges beim Grand Prix von Abu Dhabi musste der "Iceman" im Wüsten-Emirat ebenso im Titelkampf kapitulieren wie der in Führung liegend ausgefallene Weltmeister von 2008 in Diensten des McLaren-Teams.

Die Austin-Premiere am Sonntag würden allerdings sowohl Räikkönen als auch Hamilton gern gewinnen. "Wir werde unser Bestes geben und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Wenn das bedeutet, dass wir ihnen Punkte abnehmen, dann ist das eben so. Ich schaue nicht darauf, wem ich womöglich Punkte wegnehme", spricht Räikkönen auf die Titelkandidaten Vettel und Alonso an und stellt damit heraus, dass er für keinen der beiden zur Seite fahren wird.

"Wir werden einfach unser Rennen fahren und haben ganz sicher nicht die Absicht, störend einzugreifen. Wir versuchen zu gewinnen und wenn das nicht möglich ist, dann wollen wir so viele Punkte wie möglich mitnehmen", so der in der Tabelle auf Rang drei liegende Lotus-Pilot, dessen Vorsprung auf Mark Webber (Red Bull) zwei Rennen vor Schluss 21 Zähler beträgt.


Fotos: Großer Preis der USA, Pre-Events


Hamilton liegt lediglich zwei Punkte hinter Webber auf Rang fünf und sieht die Sache ähnlich wie Räikkönen. "Wir haben nicht vor, irgendjemandem im Weg zu stehen, wollen die Jungs aber sehr wohl schlagen, denn auch für uns geht es noch um die Position in der Weltmeisterschaft - wenn auch nicht mehr um die erste", so der McLaren-Pilot.

"Kimi zeigte im zurückliegenden Rennen eine starke Leistung und auch wir waren stark. Hoffentlich haben wir an diesem Wochenende weniger Zuverlässigkeitsprobleme und können mit der Spitze mithalten", blickt Hamilton auf die 56 Runden auf dem Circuit of The Americas am Sonntag voraus.

Kein Favorit im Titelkampf

Einen persönlichen Favoriten im WM-Duell Vettel/Alonso hat Hamilton genauso wenig wie Räikkönen. "Ich weiß es nicht. Auf wen von beiden du dein Geld auch setzt, die Chancen zu gewinnen sind auf jeden Fall gegeben", findet der McLaren-Pilot. Räikkönen sieht die Lage gewohnt nüchtern: "Wer auch immer von beiden die meisten Punkte holt, gewinnt den Titel und hat diesen dann auch verdient. Derzeit scheint Sebastian in der etwas stärkeren Position zu sein, doch wir haben schon oft erlebt, dass ein schlechtes Rennen die Dinge komplett auf den Kopf stellen kann."

Sergio Perez glaubt, dass die Entscheidung im Kampf um den Titel erst beim Saisonfinale am 25. November in Sao Paulo fällt. "Nach diesem Wochenende werden wir wohl ein klareres Bild haben. Lasst uns mal bis Brasilien abwarten. Es kann noch alles passieren", sagt der Sauber-Pilot und wird in seiner Vermutung von HRT-Fahrer Pedro de la Rosa bestätigt. "Bis Brasilien traue ich mir keine Antwort auf diese Frage zu. Wir müssen abwarten", sagt der Spanier und rechnet damit, dass Landsmann Alonso den Kampf bis zum 20. und letzten Saisonrennen offen halten wird.