• 26.11.2012 02:22

  • von Roman Wittemeier

Vettel: Was kommt da noch?

Sebastian Vettel hat auch in den kommenden Jahren mit Red Bull noch viel vor - Niki Lauda: "Michael muss sich mit seinen Rekorden in Acht nehmen"

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat am Sonntag in Brasilien den WM-Titel gewonnen. Es ist bereits die dritte Fahrermeisterschaft in Folge, die der junge Heppenheimer gemeinsam mit seinem Team Red Bull für sich entscheiden konnte. Aus bisher 101 Grands Prix holte Vettel 26 Siege - eine grandiose Quote. "Erst einmal will ich es jetzt genießen. Ich möchte mit meinen Jungs ein bisschen feiern. Mal schauen, wie lang es wird", sagt er nach Platz sechs in Interlagos, der ihm den Titel sicherte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel möchte gern weitere Feiern mit seinem Team erleben Zoom

"Irgendwann kommt dann auch eine Phase, wo ich meine Batterien wieder aufladen muss. Es war eine lange Saison. Ich möchte nächste Saison in Topform sein", erklärt der Champion und macht somit deutlich, dass er sich auch 2013 keinesfalls zurücklehnen wird. "Ich habe mit dem Team einen Vertrag bis Ende 2014. Ich bin sehr glücklich mit dem, was wir bisher erreicht haben. Aber das ist noch nicht das Ende", so die Warnung an die Konkurrenz.

"Das ist für andere Teams regelrecht bedrohlich", hat 'RTL'-Experte Niki Lauda regelrecht Verständnis für das Selbstbewusstsein der Weltmeister. "Die kommen mit dem schnellsten Auto in das nächste Jahr, wo es keine Änderungen im Reglement gibt. Die können nahtlos an das anschließen, was sie in diesem Jahr geschafft haben. Das wird sehr schwierig für alle anderen", meint der Österreicher. Erfolg macht süchtig - nach diesem Motto hält man den Laden auf Maximaldrehzahl.

"Die Mitarbeiter bekommen alle natürlich einen Bonus. Das ist schön für die, aber das ist nicht das, was sie antreibt", sagt Lauda, der im Team des Champions - trotz mancher Spitzen von Mark Webber - keine Störfeuer entdecken kann. "Eine Harmonie im Team treibt sie an, ein Zusammenhalt. Horner und die anderen Topleute können so etwas zusammenführen. Die sind ohne große Streitereien unterwegs. Nur so kann man dermaßen erfolgreich sein."

"Sebastian hat in diesem Jahr noch weiter hinzugelernt. Zum Beispiel aus vielen Rückschlägen wie bei der Benzin-Geschichte in Austin und im Rennen in Interlagos. Er hat gelernt, wie man unter schwierigsten Bedingungen eine WM sicher nach Hause bringt. Wenn das so weitergeht, dann stehen wir nächstes Jahr wieder hier", ist sich Lauda sicher. Der Ex-Weltmeister ist sicher, dass Vettel die Schumacher-Rekorde brechen kann. Der Heppenheimer ist 25 Jahre jung.

"Wenn einer der Titel hintereinander holt, dann gibt es dazu nicht viel zu sagen. Einen besseren Leistungsnachweis gibt es nicht", meint 'Sky'-Fachmann Marc Surer. "Ich erinnere mich noch an die Anfänge. Da hat er einen Sieg im Toro Rosso geholt. Das, finde ich, ist fast so viel wert wie ein Titel. Schaut mal, wo Toro Rosso herumfährt. Mit einem solchen Auto hat Sebastian einen Sieg geholt."

"Ich bin entschlossen, weiterhin alles zu geben", stellt der neue und alte Weltmeister fest. Immer wieder bentutzt er selbst das Wort "lernen", sieht seinen Entwicklungsprozess noch längst nicht als beendet an, ist von Red Bull noch nicht gesättigt. "Im Moment gibt es keinen Grund, mich nach einem anderen Team umzusehen oder dergleichen. Ich bin in meiner Position sehr glücklich. Es ist unglaublich, was wir bisher alles erreicht haben."