• 25.11.2012 22:30

  • von Dieter Rencken

Domenicali: "Wir sind stolz auf Fernando"

Trotz des knapp verpassten WM-Titels ist Teamchef Stefano Domenicali stolz auf die Ferrari-Mannschaft - Im nächsten Jahr startet die Scuderia den nächsten Anlauf

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hatte im Laufe der Saison 2012 nie das beste Auto, aber Fernando Alonso hatte im Finale noch WM-Chancen. McLaren trumpfte zu Saisonbeginn und am Saiosnende stark auf. Nach der Sommerpause war Red Bull mit Sebastian Vettel sehr stark. Alonso schwamm in jedem Rennen mit, holte das Maximum aus den Situationen heraus und hielt das Titelrennen bis zum Schluss offen. Obwohl der F2012 auch in Interlagos aus eigener Kraft nicht siegfähig war, machte Ferrari wieder alles richtig und wurde mit Alonso Zweiter und mit Felipe Massa Dritter. Das reichte, um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM gegen McLaren abzusichern. Alonso konnte den WM-Titel aber nicht gewinnen. Am Ende fehlten drei Punkte.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Ferrari-Teamchef)

Teamchef Stefano Domenicali musste in Brasilien die Niederlage hinnehmen Zoom

Frage: "Fernando meinte, dass er sehr stolz auf Ferrari ist."
Stefano Domenicali "Wir sind stolz auf Fernando. Wir sind natürlich enttäuscht, denn er hätte sich den WM-Titel verdient. Es ist schade, denn wir haben nach so einer langen Saison bei diesen Bedingungen um den Titel gekämpft. Mit nur drei Punkten Rückstand Zweiter zu werden, ist hart. Wir müssen es so hinnehmen und wir müssen unseren Gegnern gratulieren. Manchmal ist es das Schicksal. Nach den ersten Runde dachte ich mir, wow. Aber wir müssen es im nächsten Jahr besser machen."

Frage: "Was sagst du allgemein zum Grand Prix?"
Domenicali: "Es war ein sehr schwieriges Rennen bei schwierigen Bedingungen. Das Wetter war nicht stabil und es konnte sich in jeder Sekunde ändern. Man kann dem Wetter nicht vertrauen und man musste die geschickteste Entscheidung treffen. Als Button und Hülkenberg mit Slicks draußen geblieben sind, kann man nach dem Rennen sagen, dass es fantastisch war. Hätte es aber etwas stärker geregnet und sie wären abgeflogen, dann wäre es die falsche Entscheidung gewesen. Wir mussten Entscheidungen treffen, die nicht zu riskant waren, aber auch nicht zu konservativ. Ich finde, das Team hat in dieser schwierigen Situation die richtigen Entscheidungen getroffen."

Frage: "Fernando hat dieses Jahr als seine beste Saison in der Formel 1 bewertet."
Domenicali: "Ich habe schon vor dem Grand Prix gesagt, dass es Fernandos beste Saison war. Er war immer am Limit. Nicht nur im Auto, weil das erwartet man von einem Weltmeister, aber auch wie er mit dem Team gearbeitet hat. Ihn zu haben ist ein Privileg. Leider haben wir in den vergangenen drei Jahren zweimal im letzten Rennen die WM verloren. Wir müssen sichergehen, dass es im nächsten Jahr anders ist."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Frage: "Fernando meinte, dass er den Titel heute nicht verloren hat. Er meinte, dass war in Spa-Francorchamps als Grosjean in ihn gecrasht ist. Auch in Suzuka ist er beim Start ausgeschieden. Was meinst du?"
Domenicali: "Wir haben in zwei Rennen keine Punkte geholt. Wir haben also nur in 18 Rennen Punkte geholt. Das sind Fakten."

Nächster Anlauf im kommenden Jahr

Frage: "Ferrari hatte in diesem Jahr nicht das stärkste Auto. Was werdet ihr machen, damit ihr im nächsten Jahr von Beginn an konkurrenzfähig seid?"
Domenicali: "Man darf nicht vergessen, dass wir in den letzten vier Rennen viele Punkte geholt haben. Im Durchschnitt waren wir bei der Strategie und der Zuverlässigkeit die Besten. Wir hatten nicht das beste Auto. In der zweiten Saisonhälfte ist es uns auch nicht gelungen das Auto zu verbessern. Daran müssen wir arbeiten. Wir haben aber viele Ideen und wissen, wo wir ansetzen müssen. Natürlich wissen wir auch, dass uns unsere schwache Qualifying-Performance im Rennen getroffen hat."

"Da sich die Regeln nicht groß verändern ist das die Basis, auf der wir aufbauen werden. Wir versuchen jene Bereiche beim Auto zu verbessern, die nicht so stark waren. Unsere Pace im Qualifying müssen wir sicherlich auch verbessern. Die neue DRS-Situation müsste uns theoretisch helfen. Wir versuchen den Bereich beim Auto zu entwickeln, der nicht die beste Performance geliefert hat. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass unsere Situation beim Saisonstart besser sein wird. Wenn man sich die Saison genau ansieht, dann hatte McLaren das beste Auto. Das war am Saisonanfang und am Ende der Fall."

"Um die WM zu gewinnen, braucht man das beste Auto, die beste Zuverlässigkeit, das beste Team und so weiter. McLaren ist Dritter geworden, das dürfen wir nicht vergessen. Wir haben eine gute Basis in einigen Bereichen und kennen unsere Schwachpunkte. Daran müssen wir arbeiten. Ich habe zum Team gesagt, dass wir erhobenen Hauptes verloren haben und stolz auf unsere Leistung sein können. Hoffentlich feiern sie (Red Bull; Anm. d. Red.) jetzt. Und in Zukunft hoffe ich, dass sie auch den bitteren Beigeschmack kennenlernen, den wir gerade haben."

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