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  • 22.11.2012 21:56

  • von Dominik Sharaf

Caterham: Wenn nur noch Chaos weiterhilft

Die Dunkelgrünen freuen sich auf die Karnevalsstimmung in Brasilien und hoffen, von einem Regenfiasko zu profitieren - van der Garde erneut Freitagsfahrer

(Motorsport-Total.com) - Caterham will unbedingt die letzte Chance nutzen, Marussia noch den finanziell wichtigen zehnten Rang in der Konstrukteurs-WM streitig zu machen. Dazu müsste sich Heikki Kovalainen oder Witali Petrow beim Brasilien-Grand-Prix mindestens auf Rang zwölf klassieren, die britisch-russische Konkurrenz dürfte das Ziel nicht weiter vorne erreichen. "Interlagos ist ein guter Ort, um die Meisterschaft zu beenden, weil es sich um eine der Strecken handelt, auf der alles passieren kann", gibt sich Kovalainen optimistisch.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Für Petrow könnte es das letzte Formel-1-Rennen der Karriere sein Zoom

Für Caterham, das auf trockener Strecke und ohne besondere Umstände gegen die Mittelfeldteams wohl chancenlos ist, könnte Petrus der Joker sein: "Es sieht so aus, als könnte es jederzeit regnen und das bedeutet, die richtige Strategie ist der Schlüssel zu einer guten Leistung. Die Strecke selbst ist knifflig. Sie ist sehr eng und ein Fehler ist schnell passiert", analysiert der Finne, der sein bestes Sao-Paulo-Resultat 2008 als Siebter im McLaren einfuhr. Sonst holte er in Südamerika nie Punkte.

Fachpublikum feiert Tribünenparty

Nichtsdestotrotz ist die Vorfreude groß: "Das Rennen in Brasilien hat mit die beste Atmosphäre der ganzen Saison", lobt Kovalainen. "Die Fans sind unglaublich begeistert von der Formel 1, sie haben großes Fachwissen und machen das Wochenende zu einer gigantischen Tribünenparty. Es ist ziemlich cool an einem Rennsonntag, wenn man in der Startaufstellung steht und die Ränge wackeln", beschreibt der 31-Jährige die Stimmung, die die Paulista Jahr für Jahr verbreiten.

Auch Teamkollege Petrow kann es kaum abwarten, endlich auf den Asphalt zu gelangen. "Es ist eine Herausforderung, bei der alles passieren kann. Im vergangenen Jahr bin ich in die Punkte gefahren, das dürfte dieses Mal keine leichte Aufgabe werden - trotzdem wollen wir darum kämpfen", fordert der Russe, der 2011 mit dem zehnten Rang im Renault seinen erfolgreichsten Auftritt hatte. Auch er hofft darauf, dass der Himmel über Brasilien seine Pforten öffnet.

Van der Garde macht letztmals Eigenwerbung

"Mit der Wetterprognose für Sonntag, die Regen vorhersagt, könnte es für das gesamte Feld ein aufregendes Saisonende werden", orakelt Petrow. "Technisch gesehen ist Brasilien sehr interessant. Es braucht gute Traktion beim Herausfahren aus den langsameren Kurven und man muss sicherstellen, das richtige Setup für die Vollgas-Passage nach der letzten Kurve, an den Boxen vorbei bis zur Startkurve zu haben. Nur so hat man die Chance, zu überholen." Auch mit DRS.

Am Freitag wird Testfahrer Giedo van der Garde erneut das Kovalainen-Auto in Session eins übernehmen. "Das wird mein letzter Auftritt in einem Freien Training in dieser Saison und es ist wieder auf einer Strecke, auf der ich zuvor nicht gefahren bin", blickt der Niederländer, der sich einem Vertrag als Einsatzpilot nach eigenen Angaben sehr nahe sieht, voraus. "Ich habe aber die übliche Vorbereitung im Simulator absolviert, ich sollte also schnell auf Tempo kommen."


Fotos: Großer Preis von Brasilien, Pre-Events


Die Vorfreude auf das Autodromo Carlos Pace ist groß: "Die Piste sieht sehr technisch aus und jeder sagt, die Atmosphäre sei fantastisch", so van der Garde, der an den Young-Driver-Test vor zwei Wochen erinnert. "Ich freue mich darauf, rauszukommen und dort weiterzumachen, wo ich in Abu Dhabi mit zwei wirklich guten Tagen im Auto aufgehört habe."