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Brawn: "Er hat gezeigt, dass er ein Racer ist"

Michael Schumacher sorgt für ein versöhnliches Saisonende bei Mercedes - Für Teamchef Ross Brawn ist es ein emotionaler Abschied vom Rekordweltmeister

(Motorsport-Total.com) - Fünf Rennen in Folge hat Mercedes keine WM-Punkte erobert. Beim Saisonfinale in Brasilien stand Michael Schumacher neben dem WM-Duell Sebastian Vettel gegen Fernando Alonso im Fokus. Der Rekordweltmeister bestritt seinen letzten Grand Prix. Bei wechselnden Verhältnissen sah es zunächst nicht nach einem erfolgreichen Abschied aus. In der Anfangsphase musste der Deutsche einen Stopp vorziehen, weil er einen schleichenden Plattfuß hatte. "Es war zunächst ein Zweistopp-Rennen, aber sein Plattfuß war dann natürlich sehr frustrierend", analysiert Mercedes-Teamchef Ross Brawn bei 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Mercedes-Teamchef), Michael Schumacher

Abschied mit vielen Emotionen: Michael Schumacher und Ross Brawn Zoom

"Das Safety-Car hat uns dann wieder in das Rennen zurückgebracht und er hat bis zum Ende gezeigt, was für ein Racer er ist. Er konnte einige Punkte holen", freut sich der Brite über das versöhnliche Saisonende. Schumacher zeigte eine starke zweite Rennhälfte und lieferte sich im Senna-S unter anderem ein enges Duell mit Lotus-Pilot Kimi Räikkönen. Vettel ließ er ohne große Gegenwehr vorbei. Am Ende kam der siebenfache Weltmeister auf dem siebten Platz ins Ziel. Sein Teamkollege Nico Rosberg ging leer aus.

"Heute Abend wird es viele Emotionen geben", blickt Brawn auf die Abschiedsfeier. Große Erfolge gab es in den drei Comeback-Jahren allerdings nicht zu feiern. "Wir haben unsere Ziele klarerweise nicht erreicht, aber wir haben andere Dinge gelernt. Ich habe zu den Jungs gesagt, dass es für sie eine Ehre war, mit Michael zusammenzuarbeiten, denn sie konnten sehen wie besonders er ist. Die Resultate kamen zwar nicht, aber ich und jeder im Team weiß wie Michael ist."

"Ich hoffe, dass wir engen Kontakt halten werden. Michael steht zu seiner Entscheidung. Die Herausforderung des nächsten Jahres steht schon vor der Türe. Ich habe gemischte Gefühle." Den Platz von Schumacher wird Lewis Hamilton übernehmen. Von Mercedes wird in Zukunft viel erwartet. "Wir geben alles um Rennen zu gewinnen", meint Brawn, dass man nichts unversucht lässt. "Ihm ist bewusst, dass wir in einem Jahr große Fortschritte machen müssen. Das wollen wir versuchen."


Fotos: Danke, Michael, und auf Wiedersehen


Der F1 W04 muss in allen Bereichen besser werden, speziell mechanisch und vor allem bei der Aerodynamik. "Es geht um Fortschritte und die Gruppe hinter dem Auto. Die Ingenieure an der Strecke können nicht viel Performance finden. Das müssen die Leute in der Fabrik mit der Arbeit im Windkanal schaffen. Wir haben uns in den vergangenen Monaten neu aufgestellt und ich gehe davon aus, dass wir im kommenden Jahr stärker sind", zeigt sich Brawn optimistisch. 2012 beendete Mercedes die Saison mit 142 WM-Punkten auf dem fünften Platz.