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Stewart: "Vettel zählt noch nicht zu den Größten"

Warum Legende Jackie Stewart Sebastian Vettel nicht in einer Liga mit den absoluten Formel-1-Graden sieht und wieso er die Ferrari-Gerüchte nicht ernst nimmt

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei WM-Titeln mit Red Bull haftet Sebastian Vettel der Ruf an, nur mit perfektem Material gewinnen zu können. Adrian Newey - Stardesigner des österreichischen Teams mit Sitz in Milton Keynes - gilt als absoluter Erfolgsgarant in der Formel 1, doch dieses Jahr war der RB8 nicht immer das beste Auto im Feld.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart, Sebastian Vettel

Jackie Stewart ist der Meinung, dass sich Sebastian Vettel erst beweisen muss

Dennoch betonte bereits Vettels Titelrivale Fernando Alonso, dass nur Lewis Hamilton mit einem nicht perfekten Auto gewinnen könne, obwohl der Deutsche diese Saison auch in schwierigen Rennen kühlen Kopf bewahrte und clever agierte - nun schlägt auch Formel-1-Legende Jackie Stewart in die gleiche Kerbe.

Was wäre Vettel ohne Newey?

"Wenn man ein überlegenes Auto hat, dann ist es relativ einfach, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", sagt der 73-Jährige gegenüber der 'BBC'. "Ich habe den größten Respekt vor Sebastian, aber er hätte all das nicht ohne den Adrian-Newey-Faktor erreicht."

Das ist auch der Grund, warum er Vettel, der durch seine Jugend zahlreiche Rekorde gebrochen hat, noch nicht zur ewigen Formel-1-Elite zählt. "Um wirklich zu zeigen, dass man einer der Größten ist, muss man die Leistung abliefern, wenn man nicht das beste Material hat."

"Wenn man ein überlegenes Auto hat, dann ist es relativ einfach, die Weltmeisterschaft zu gewinnen." Jackie Stewart

Damit will er aber nicht andeuten, dass er den 25-Jährigen gering schätzt: "Ich bin ein großer Vettel-Fan. Er hat den Südkorea-Grand-Prix absolut dominiert und fuhr für einen 25-Jährigen sehr reif. Es war mehr als beeindruckend, wie Red Bull - angeführt von Newey - nach einem schwachen Saisonstart zurückgeschlagen hat und jetzt auf überlegenes Material bauen kann. Vettel ist jetzt Favorit und Alonso ist etwas ins Hintertreffen geraten."

Stewart glaubt nicht an Ferrari-Gerüchte

Zuletzt gab es erneut Gerüchte, wonach Vettel 2014 den Platz an Alonsos Seite bei Ferrari einnehmen könnte - diese wurden aber rasch von beiden Seiten dementiert. Auch Stewart, der dreimal Weltmeister wurde, wundert sich über die immer wieder aufkeimenden Spekulationen: "Er wäre doch verrückt, wenn er jetzt Red Bull verlassen würde. Ich weiß, dass sein Gehalt dort ein anderes wäre, aber er befindet sich in einer Position, wo er Grands Prix gewinnt."

Der Schotte rechnet damit, dass auch seine Bestmarken bald vom Red-Bull-Piloten übertroffen werden. "Er hat bereits 25 Rennen gewonnen, und er wird mich noch vor Saisonende von meinem Thron stoßen", spielt er auf seine 27 Grand-Prix-Siege an. Interessant ist der Vergleich der beiden allemal, schließlich hat Stewart nicht nur zwei Siege, sondern auch zwei Grand-Prix-Teilnahmen mehr auf dem Konto (Formel-1-Datenbank: Stewart vs. Vettel). "Vettel ist aber erst 25 und hat noch Zeit, mehr zu erreichen", weiß der Ex-Teamchef.