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Sauber: "Haben nie mit Michael verhandelt"

Trotz anderslautender Gerüchte behaupten alle Beteiligten, dass es kein Sauber-Angebot gegeben hat - Michael Schumacher konzentriert sich auf die letzten Rennen

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher und Sauber haben eine gemeinsame Geschichte, die bis ins Jahr 1990 zurückgeht. Schumacher stieß in jener Saison gemeinsam mit Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger zu Peter Saubers Team in der Sportwagen-WM (Gruppe C). Als Mercedes-Junior verdiente der damals 21-jährige Nachwuchs-Rennfahrer, heute längst vielfacher Euro-Millionär, 25.000 D-Mark pro Jahr.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Nachdenklich: Michael Schumacher bei der Bekanntgabe seines Rücktritts Zoom

Es kostete 300.000 Mark, um Schumacher für die Formel-1-Premiere in Spa-Francorchamps 1991 im Jordan-Team einzukaufen - Sauber leistete auch hier seinen Beitrag. Doch wer glaubt, dass sich der Kreis erst mit den Gerüchten um eine mögliche Rückkehr des inzwischen siebenmaligen Weltmeisters nach Hinwil in den vergangenen Tagen geschlossen hat, der irrt. Schon 1997 saß Schumacher einmal in einem Formel-1-Sauber.

Am 12. September jenes Jahres testete der damalige Ferrari-Pilot den C16 von Ferrari-Motorenkunde Sauber in Fiorano. Beide Teams waren damals mit Goodyear-Reifen unterwegs, sodass Schumacher beiden Teams Feedback geben konnte, wie gut ihre jeweiligen Autos sind und welche Schwachstellen es auszumerzen gilt. Rundenzeiten wurden nicht veröffentlicht, auch medial wurde der Test seitens der Beteiligten möglichst klein gehalten - trotz des großen Interesses.

Gab es ein Angebot oder nicht?

Jetzt, 15 Jahre später, hätte die Chance bestanden, den Kreis zu schließen. Sauber hätte Schumacher mit Kusshand genommen - möglicherweise auch, weil ein so großer Name bei Gesprächen mit potenziellen Partnern hilfreich wäre. Und eine Quelle, die anonym bleiben möchte, schwört: "Schumacher hat ein schriftliches Angebot von Sauber bekommen." Was die direkt beteiligten Parteien allerdings kategorisch dementieren.

"Wenn ich gewollt hätte, dann hätte ich bleiben können", behauptet Schumacher. Aber: "Ganz ehrlich, ich fühlte mich nicht mehr danach." Ob die Gerüchte um das Sauber-Angebot oder auch mögliche Kontakte zu anderen Teams gestimmt haben oder nicht, darauf möchte der scheidende Mercedes-Pilot nicht eingehen: "Mit wem jetzt konkrete Möglichkeiten bestanden haben, dazu möchte ich eigentlich nichts sagen."

"Wir haben nie mit ihm verhandelt", sagt Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. "Es ging eher von den Medien aus, die mit dieser Option zu uns kamen und uns danach gefragt haben. Dann bekam das eine Eigendynamik. Er ist mit großem Abstand der erfolgreichste Fahrer in der Formel 1. Wir wurden gefragt: Wenn so ein Fahrer verfügbar wäre, würden Sie ihn denn wollen? Dadurch sind dann sehr interessante Ideen entstanden und in Umlauf gekommen. Das war's aber auch schon."


Michael Schumacher erklärt seinen Rücktritt

Schumacher konzentriert sich auf die Rennen

Sauber kann von der Liste der Möglichkeiten für Schumacher also gestrichen werden. Sein ehemaliger Manager Willi Weber geht fest davon aus, dass nun eine Funktion als Berater/Botschafter für Mercedes so gut wie sicher ist - aber so weit scheint der Betroffene selbst noch gar nicht zu denken: "Für mich ist ganz klar, was als nächstes kommt: sechs Rennen noch! Das kommt als nächstes. Was danach kommt, werden wir sehen."

Dabei will er sich nicht unter Druck setzen lassen: "Es bringt nichts und es gibt auch keinen Grund, jetzt hektisch irgendeine Entscheidung zu treffen", stellt der zweifache Familienvater klar. "Ich werde es genauso machen wie beim ersten Mal, auch wenn ich damals nicht gedacht hätte, dass es ein zweites Mal geben würde. Ich werde mich hundertprozentig auf das konzentrieren, was ich zu tun habe. Erst danach werde ich nachdenken, wie es weitergeht."

Peter Sauber, Michael Schumacher, Karl Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen

Als Mercedes-Junior im Team von Peter Sauber: Michael Schumacher 1990 Zoom

"Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich habe Möglichkeiten - ja, das ist offensichtlich - und ihr kennt einige davon. Aber was immer es auch sein wird, werde ich erst entscheiden, wenn die Zeit gekommen ist", erklärt Schumacher weiter. Bekannt ist, dass ihn Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche nicht als Werbeträger verlieren möchte. Zudem hat der 43-Jährige weiterhin persönliche Sponsoren, für die er sich engagieren wird.

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