powered by Motorsport.com

Rosbergs Prognose: Hamilton auf "Schumi"-Niveau

Nico Rosberg macht sich keine Sorgen über die Ankunft seines ehemaligen Kart-Teamkollegen Lewis Hamilton bei Mercedes und verweist auf die Vergangenheit

(Motorsport-Total.com) - Als die Bombe platzte, dass Michael Schumacher 2010 bei Mercedes sein Formel-1-Comeback geben würde, wagte kaum jemand, sein Geld auf Nico Rosberg zu setzen. Der ehemalige Williams-Pilot hatte vor dem Rekordweltmeister bei den "Silberpfeilen" unterschrieben - die Ankunft Schumachers sahen viele als den sicheren Untergang des Weltmeistersprosses.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg muss sich nach Schumacher der Herausforderung Hamilton stellen Zoom

Das Gegenteil war der Fall: Rosberg setzte sich im Stallduell gegen Schumacher, der heute seinen Rücktritt erklärte, klar durch. Doch nun wartet mit Lewis Hamilton der nächste große Brocken. Der Brite hatte in seiner McLaren-Debütsaison den für viele komplettesten Formel-1-Piloten der Gegenwart, Fernando Alonso, an die Grenzen gebracht, auch Jenson Button hatte kein leichtes Spiel mit ihm.

Für Rosberg ist dies allerdings nichts Neues, denn er kennt Hamilton schon lange: Die beiden waren 2000 Kart-Teamkollegen - damals hatte der Brite das bessere Ende für sich und holte den Titel. Doch dadurch lässt sich Rosberg nicht einschüchtern: "Ich freue mich darauf, denn ich genieße solche Herausforderungen. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich gut schlagen werde, und ich pushe hart."

Hamilton auf "Schumi"-Niveau?

Der neue Teamkollege bereite ihm laut eigenen Angaben "keine Sorgen", schließlich habe ihm vor drei Jahren auch niemand eine Chance eingeräumt: "Derzeit ist mein Teamkollege ein siebenfacher Weltmeister. Die Messlatte liegt also sehr hoch." Doch auch vor Hamilton hat er Respekt: "Ich erinnere mich an die Zeiten im Go-Kart, also weiß ich, dass er ein harter Gegner ist. Er ist sehr schnell, und einer der besten Fahrer, die es gibt."

"Ich glaube, dass es ähnlich schwierig sein wird, ähnlich herausfordernd, ähnlich interessant." Nico Rosberg

Welcher Pilot die größere Herausforderung darstellt, kann der Deutsche aber nicht sagen: "Ich glaube, dass es ähnlich schwierig sein wird, ähnlich herausfordernd, ähnlich interessant. Ich bin sicher, dass es viele Unterschiede geben wird, aber mehr kann ich erst nächstes Jahr sagen."

Rosberg rechnet nicht mit Problemen

Rosberg erinnert sich, dass Hamilton und er schon als Teenager darüber gescherzt hatten, eines Tages in der Formel 1 wieder als Teamkollegen aufeinander zu treffen: "Darüber haben wir als 14-Jährige gesprochen. Wir sagten: 'Stell dir vor, wie cool es wäre, wenn wir eines Tages in der Formel 1 Teamkollegen sind'. Und jetzt passiert es plötzlich, das ist ziemlich irreal."

"Dass er jetzt mein Teamkollege wird, ist ziemlich irreal." Nico Rosberg

Der Mercedes-Star gibt zu, dass Hamilton sich vor seinem Wechsel zu den "Silberpfeilen" bei ihm über die Lage im Team erkundigt hat: "Wir haben ein bisschen darüber gesprochen, als sich die Möglichkeit ergab. Wir haben darüber gelacht. Ich habe ihn nicht unbedingt dazu überredet, sondern wollte ganz objektiv sein. Ja, ich habe die positiven Aspekte genannt, aber er hat mir ein paar Fragen gestellt, und ich habe ehrlich Antworten gegeben. Alle meine Antworten waren positiv, denn ich habe eine positive Meinung über das Team. Ich bin von diesem Team überzeugt."

Der Sieger von Schanghai glaubt nicht, dass es zwischen den beiden zu Problemen kommen wird: "Natürlich ist es wichtig, sich mit seinem Teamkollegen zu vergleichen. Wir trennen aber Freundschaft und den Rennsport komplett voneinander. Das ist uns bereits zu Kart-Zeiten gut gelungen, also sehe ich da keine Probleme auf uns zukommen. Wir waren zwei Jahre lang Teamkollegen, und wir teilten sogar das Hotelzimmer. Es lief gut."