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RRA-Diskussion: Horner kritisiert hohe Fahrergehälter

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bleibt ein Gegner der RRA-Philosophie und wundert sich darüber, welche Gehälter andere Rennställe ihren Fahrern zahlen

(Motorsport-Total.com) - Zehn von zwölf Teams sind sich bekanntlich darüber einig, dass die Implementierung eines Ressourcen-Restriktions-Abkommens (RRA) für Chassis (und später auch Motor) der richtige Weg wäre, um im Idealfall schon ab 2013 Kosten zu sparen. Doch Red Bull (mitsamt Schwesternteam Toro Rosso) hat diese Bemühungen bisher blockiert. "Wir wünschen uns eine transparente Regelung für alle Bereiche", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Das ist mit dem derzeitig diskutierten Chassis-RRA sicher nicht gelungen."

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner weicht nicht von Red Bulls bisheriger RRA-Position ab Zoom

Der Brite hält bei dieser Gelegenheit dezidiert fest, dass Red Bull nicht nur dagegen ist, Chassisrestriktionen zu akzeptieren, solange Mercedes und Co. im Motorenbereich tun und lassen können, was sie wollen, sondern stellt sich generell gegen das Konzept eines RRA: "Würde es auch den Motor umfassen, wäre es schon interessanter, aber wir vertreten grundsätzlich die Philosophie, dass Stabilität der Regeln der beste Weg wäre, um die Kosten in der Formel 1 zu kontrollieren. Durch stabile Regeln ist es vielen unabhängigen Teams gelungen, in der heutigen Formel 1 konkurrenzfähig zu sein."

Red Bulls in Milton Keynes stationierte Formel-1-Firmen Red Bull Technology und Red Bull Racing gaben 2011 umgerechnet 486 Millionen Euro für die Königsklasse des Motorsports aus und beschäftigten 657 Mitarbeiter. Damit spielt Red Bull in der gleichen Liga wie die vermeintlichen Branchenkrösusse Ferrari und McLaren. "Wir sind dazu da, unser Bestes zu geben, zu versuchen, Grands Prix zu gewinnen und um Weltmeisterschaften zu kämpfen", meint Horner.

Aber den Vorwurf, bei Red Bull spiele Geld keine Rolle, lässt er nicht auf sich sitzen: "Natürlich sind wir kostenbewusst. Wir haben nicht das größte Budget in der Formel 1. Wenn ich mir die Fahrergehälter anschaue, die momentan herumschwirren, dann finde ich es ironisch, dass einerseits über Einsparungen gesprochen wird, während andererseits die Gehälter so ein Niveau erreichen." Der Brite spricht damit zum Beispiel die kolportierten 25 Millionen Euro Jahresgage an, mit denen Mercedes Lewis Hamilton gelockt haben soll.

Dass Red Bull im Paddock jetzt der Schwarze Peter für das vorläufige Scheitern der RRA-Bemühungen zugeschoben wird und die beiden Teams von Horner und Franz Tost in Suzuka nicht zu einem Treffen aller anderen Rennställe eingeladen waren, ärgert Horner zwar, bringt ihn aber nicht von seiner Meinung ab: "Ich stehe voll hinter unserer Position", stellt er klar. "Wir vertreten diese Position sehr konstant. Das passt anderen nicht, aber das ist deren Problem, nicht unseres."