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  • 21.09.2012 16:05

Kaltenborn: "Wir stehen nicht unter Zeitdruck"

Monisha Kaltenborn nimmt Stellung zu den Gerüchten, wonach Sergio Perez Sauber zum Ende der Saison verlassen könnte und Michael Schumacher andocken könnte

(Motorsport-Total.com/Sky) - Sauber rechnet sich nach dem dritten Podestplatz des Jahres durch Sergio Perez in Monza auch für den anstehenden Grand Prix von Singapur einiges aus. Für Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn kommt es vor allem auf den Umgang mit den Reifen an.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn und Sauber haben keine Eile bezüglich der Fahrer für 2013

Im Interview spricht Kaltenborn über die Freude im Schweizer Team nach dem Grand Prix von Italien, über die Chancen, Mercedes in der Konstrukteurswertung noch abzufangen und über die Zukunft von Sergio Perez und Michael Schumacher.

Frage: "Monisha, wie lange wurde bei Sauber nach dem Podestplatz von Sergio Perez in Monza noch gefeiert?"
Monisha Kaltenborn: "Die Freude war natürlich sehr groß, denn wir hatten nicht diese Erwartungen. Gerade Sergio lag ja im Qualifying eher hinten. Das macht natürlich so ein Rennen sehr schwierig. Dann trotzdem so ein Ergebnis einzufahren, noch dazu in Monza, ist natürlich ein ganz spezielles Gefühl. Das Team hat sich sehr gefreut und wir haben auch zu Hause noch ein bisschen gefeiert. Wir wussten aber, dass wir in dieser Saison noch einiges leisten müssen und wollen. Also ging es dann eigentlich gleich weiter."

Frage: "In der Konstrukteurswertung liegt Sauber nur noch 26 Punkte hinter Mercedes. Was würde es für ein kleines Privatteam wie Sauber bedeuten, wenn man ein großes Werksteam wie Mercedes schlagen könnte?"
Kaltenborn: "Das wäre natürlich eine ganz tolle Leistung. Wir wissen, dass wir in diesem Jahr ein sehr gutes Auto haben, das sehr konkurrenzfähig ist. Wir wissen aber auch, dass die Teams, die vor uns liegen, große Teams mit viel mehr Möglichkeiten - insbesondere finanzieller Natur - sind. Das bedeutet für uns, dass wir einfach noch effizienter sein und an der Strecke noch mehr Fehler vermeiden müssen. Ich glaube, dass unserere Entwicklungspakete bislang sehr gut sind. Wir haben ja noch einiges vor in dieser Saison und es wäre natürlich ganz toll, wenn man den Sprung noch schaffen könnte."

Frage: "Mit welchen Erwartungen geht Sauber in das Rennwochenende in Singapur?"
Kaltenborn: "Wir haben auch hier ein Paket dabei. Nach dem ersten Training sind wir grundsätzlich zufrieden. Jetzt müssen wir natürlich die Daten noch auswerten. Wir glauben aber, dass uns die Strecke durchaus liegt - so wie die meisten Strecken. Wir werden sehen, wie wir mit den Reifen umgehen können."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Singapur


Frage: "Sergio Perez stand in diesem Jahr schon drei Mal auf dem Podium und wird inzwischen mit McLaren und Ferrari in Verbindung gebracht. Was ist da dran?"
Kaltenborn: "Was da dran ist, da müsste man wahrscheinlich eher die fragen, die das schreiben. Wir sind das ja nicht. Wir sind sehr entspannt, was unsere Fahrersituation für das nächste Jahr anbelangt. Es ist ja fast schon berechnend, wie das in den Medien immer aufkommt. Wenn ein Rennen gut ist - gerade von Sergio, dann weiß man bereits, dass die Meldungen da sind. Wenn es schlecht läuft, spricht kein Mensch darüber. Wir können uns also immer ganz gut darauf einstellen."

Frage: "Man weiß auch noch nicht genau, was Michael Schumacher im nächsten Jahr machen wird. Peter Sauber hat sich interessanterweise zurückgemeldet und gesagt, er würde ihn gerne zurückholen, wenn es bei den Top-Teams für ihn keinen Platz gibt. War das ernst gemeint?"
Kaltenborn: "Ich glaube, da müssten wir dann mal über das Reglement reden und darüber, ob man mehr als zwei Autos einsetzen darf (lacht; Anm. d. Red.). Nein, wir geben unsere Fahrer zu gegebener Zeit bekannt. Wir stehen da nicht unter Zeitdruck. Das kommt dann schon."